Der Sportkreistag ist aufgrund der Flüchtlingssituation und der Diskussionen über „Sporthallen als Flüchtlingsunterkunft“ auch politisch aufgeheizt.
Dennoch stand auch der scheidende Sportkreispräsident Hendrik Rohm im Mittelpunkt, der nach 28 Jahren seine Amtszeit beendete.
Rohm eröffnete den Sportkreistag in der Stadthalle Burladingen mit der Begrüßung der etwa 100 Anwesenden, darunter Vertreter der Landkreise, des Landtags, der Sportkreise und des Württembergischen Landessportbunds.
Der Burladinger Bürgermeister Davide Licht lobte das Engagement des Sportkreises und dankte Hendrik Rohm als einer „außergewöhnlichen Galionsfigur“. Er lobte: „Ohne Sie und ohne ein starkes Ehrenamt würde ein wichtiger Pfeiler der Gesellschaft wegfallen.”
Auch Landtagsabgeordnete Cindy Holmberg (Grüne) dankte Hendrik Rohm für sein Engagement, das den Sportkreis zu dem gemacht habe, was er heute ist. Gleichzeitig betonte sie die Bedeutung von Solidarität – nicht nur im Sport – sondern auch in der Gesellschaft. Holmberg sprach als Erste das Thema Flüchtlinge an und betonte, dass man daran arbeite, neue Landeserstaufnahmestellen zu schaffen, um die Nutzung von Sporthallen als Flüchtlingsunterkunft zu vermeiden. Sie warnte: „Flüchtlinge zu produzieren ist auch eine Kriegswaffe, um Demokratien zu schaden.“
Auch der CDU-Landtagsabgeordnete Manuel Hailfinger, Vorsitzender des Sportkreises Reutlingen, sagte, dass Sporthallen nicht mit Flüchtlingen belegt werden dürften, und dass es klare Regelungen geben müsse, um das Flüchtlingsproblem in den Griff zu bekommen: „Für Menschen, die keinen Schutz benötigen, muss an der deutschen Grenze Schluss sein.”
Landrat Günther-Martin Pauli vermied das Thema größtenteils. Er rief jedoch zur Teilnahme an den Kommunalwahlen 2024 auf: „Nur so sind Veränderungen möglich.“
Nach den Reden der Ehrengäste ergriff Andreas Felchle, der Präsident des Württembergischen Landessportbunds, das Wort. Er hob die zentrale gesellschaftliche Bedeutung der Sportvereine hervor und sagte: „Sport ist politische Bildung.” Dabei stieg auch er in die Flüchtlingsthematik ein und betonte, dass der Vereinssport eine Integrationsmaschine sei. Sein Appell: „Lasst Kultur- und Sporthallen in Ruhe.” Stattdessen sollten Containerdörfer oder andere Alternativen geschaffen werden.
An die Vereine gerichtet erklärte Felchle, dass jegliche rassistischen Auswüchse gestoppt werden müssten, und dass die Sportvereine mit ihren Millionen Mitgliedern ihren Einfluss nutzen sollten. „Wir müssen Integration leben, und nicht nur ein Mitmachen in den Vereinen ermöglichen“, erklärte er. Auch zur finanziellen Sportförderung des Landes, fand Felchle deutliche Worte: „Wir werden in den Verhandlungen zum Solidarpakt 5 mutig auftreten.” Abschließend lobte er den Sportkreis Zollernalb als einen der besten im Landessportbund und unterstrich damit auch die Bedeutung von Hendrik Rohm.
Nach der Rede gab es eine Pause mit einem Tanzauftritt des TSV Burladingen, bevor der Sportkreistag mit Ehrungen und Wahlen fortgesetzt wurde. Hendrik Rohm wurde verabschiedet und zugleich zum Ehrenpräsidenten ernannt.
Der neue Sportkreispräsident Rolf Niggel beendete die Veranstaltung, und Hendrik Rohm verabschiedete sich in den Ruhestand: „Ich freue mich auf die freie Zeit und möchte sie mit Reisen genießen.”
Ehrungen und Wahlen
Ehrungen beim Sportkreistag
Die Sportkreisnadeln in Bronze gingen an Tabea Hauer und Dorothee Hummel-Wagner, Gerhard Fischer erhielt die Sportkreisnadel in Silber. Die höchste Auszeichnung in Gold wurde Wolfgang Musch, Rolf Niggel und Karlheinz Munz zuteil. Zusätzlich wurden Ehrennadeln des Württembergischen Landessportbunds (WLSB) verliehen. Alfred Sauter und Florian Tyrs erhielten die WLSB Ehrennadel in Silber, Uwe Krohn, Alfred Scheffczyk, Andreas Schick, Stephan Locher und Wolfgang Eppler wurden mit der WLSB Ehrennadel in Gold ausgezeichnet
Wahlen
SportkreispräsidiumNeu ins Amt gewählt wurden Rolf Niggel als Sportkreispräsident und Gunter Bohnenberger als Vizepräsident Verbände. Wiedergewählt wurden Muzaffer Canga (Vize Vereine), Dorothee Hummel-Wagner (Vizepräsidentin Frauen) und Tabea Hauer (Vize Jugend).SportkreisratDie Mitglieder des Sportkreisrats Gerhard Fischer, Martin Sülzle, Ralf Hauer, Karlheinz Munz, Alfred Sauter, Anton Reger wurden in ihre Ämtern wiedergewählt.