Der Parteivorsitzende der Piratenpartei, Bernd Schlömer, hat kurz vor dem Bundesparteitag seiner Partei in Neumarkt seinen Führungsanspruch bekräftigt.

Stuttgart/Berlin - Bernd Schlömer, Vorsitzender der Piratenpartei hat unmittelbar vor dem Bundesparteitag seiner Partei in Neumarkt, seinen Führungsanspruch bekräftigt. Im Gespräch mit den Stuttgarter Nachrichten sagte Schlömer: „Ich glaube schon, dass ich der richtige Vorsitzende in der richtigen Zeit bin. Unsere junge Partei ist 2012 von 12.000 auf ungefähr 35.000 Mitglieder angewachsen. Wir erlebten eine gigantische Medienresonanz. Da brauchte es einen Parteichef, der überwiegend ruhig und sachlich bleibt, und nicht die Bodenhaftung verliert.“

Im Dauerstreit mit seinem parteiinternen Gegner, dem auf dem Parteitag zurücktretenden politischen Geschäftsführer Johannes Ponader, schlägt Schlömer versöhnliche Töne an: „Er stellt sein Amt freiwillig zur Verfügung. Die Kritik an ihm war nie gegen den Menschen Johannes Ponader gerichtet. Er sollte deshalb der Piratenpartei mit seiner Gestaltungskraft erhalten bleiben.“

Online-Parteitage möglich machen

Schlömer appelliert gegenüber dem Blatt an seine Partei, Online-Parteitage zu ermöglichen. „Ein Bekenntnis, zukünftig Bundesparteitage auch online abhalten zu können, gäbe der Diskussion um digitale Demokratie einen neuen Schub und würde die anderen Parteien unter Handlungsdruck setzen“, sagte er. „Es wäre auch ein wichtiges Signal an die Öffentlichkeit. Viele verbinden die Piraten mit einer Vision, digitale Demokratie zu realisieren, um damit eine ganz neue Form Bürgerbeteiligung zu schaffen. Viele Menschen finden den Gedanken charmant, über das Netz direkt an Entscheidungsverfahren beteiligt zu sein. Darauf sollten wir reagieren.“

Slogan "Wir stellen das mal in Frage"

Als Slogan für den Bundestagswahlkampf schlägt Schlömer seine Partei das Motto „Wir stellen das mal in Frage“ vor. Schlömer sagte den Stuttgarter Nachrichten: „Weil die Piraten unbelastet sind, können sie viel besser auf Missstände hinweisen, lieb gewordene Gewohnheiten in der Politik kritisch prüfen oder die große Meinungsharmonie der Bundestagsparteien aufbrechen.