Das „Europäische Architekturhaus Oberrhein“ in Straßburg lädt wieder zu einem der größten grenzüberschreitenden Festivals des Kontinents ein.
Das Thema dieses Jahr lautet „Leben und Wohnen am Oberrheim: 2000-2025-2050“. Gemäß des Mottos wirft das Festival einen Blick auf die Stadtentwicklung vergangener Jahrzehnte – und schaut gleichzeitig nach vorn. Sinje Starck vom Europäischen Architekturhaus stellte das Programm mit Kollegen in Offenburg vor.
Im Zentrum stehen demnach zentrale Zukunftsfragen, etwa wie sich das Wohnen in der Region verändert hat und wie man es in Zukunft nachhaltiger gestalten kann. Besonderer Fokus liegt auf dem Thema verantwortungsbewusstes Bauen in Zeiten von Ressourcenknappheit. Das ganze Programm gibt es im Netz auf m-ea.eu.
Zum Auftakt des Festivals gibt ein Jazzkonzert mit dem Trio „Architekten“ im elsässischen Schiltigheim am 1. Oktober. Musik und Visuelles gemeinsam sollen für einen gelungenen Start sorgen. Zu den weiteren Höhepunkten gehören einige Vorträge von Architekten in Karlsruhe, Straßburg oder Mulhouse.
Auch eine Kanutour steht auf dem Programm
Das Programm bietet verschiedene Möglichkeiten, Architektur außerhalb des klassischen Vortragsformats zu erleben. Dazu gehört zum Beispiel ein Kinoerlebnis mit anschließender Podiumsdiskussion in Straßburg, Colmar, Freiburg und weiteren Städten.
Wer selbst teilhaben möchte an der Entstehung von Stadtplanung kann beim „Urban Sketching“ am Rheinufer teilnehmen. Teilnehmer sind eingeladen, in verschiedenen am Rhein gelegenen Städten selbst den Skizzenblock in die Hand zu nehmen.
Für sportlich Begeisterte bieten die Architekturtage mehrere Fahrradtouren und Spaziergänge, bei denen Referenten auf sehenswerte Gebäude, öffentliche Räume und Grünanlagen aufmerksam machen. In Neuried findet außerdem eine Kanutour auf dem Altrhein statt, bei der die Veränderung der Flusslandschaft und der Region im Vordergrund steht.
Offenburger Schlachthof öffnet seine Türen
In O ffenburg ist laut Sinje Starck insbesondere die Führung mit integriertem Vortrag im Schlachthof am 10. Oktober empfehlenswert. Dabei geht es um das Zukunftsmodell der Nutzung des Offenburger Quartiers als Kultur- und Kreativcampus.
Ein Spaziergang durch den Zwingerpark am gleichen Abend soll Einblicke in den Grüngürtel der Altstadt bieten. Lichtplaner Stefan Lotze erläutert das Konzept zum Licht im Außenraum – auch für Umweltschutz und als Präventivmaßnahme. Die Veranstalter hoffen, dass das vielfältige Programm in diesem Jahr für viele Besucher sorgen wird.
Um Architektur möglichst vielen Menschen näher zu bringen, organisiert das Europäische Architekturhaus Oberrhein jedes Jahr die Architekturtage. Dabei handelt es sich um ein gemeinsames Projekt mit den Nachbarländern Frankreich und Schweiz, bei dem in rund 40 Städten in der grenzüberschreitenden Region des Oberrheins Veranstaltungen stattfinden.
Bis zu 20 000 Menschen nehmen Angebote wahr
Ursprünglich sei die Idee zu einem solchen Projekt von einer Freundesgruppe von Architekten in Frankreich gekommen, teilt Sinje Starck vom Europäischen Architekturhaus unserer Redaktion mit. Aus dieser Gruppe heraus habe sich dann der Verein gegründet, der im Oktober zum 25. Mal die Architekturtage veranstaltet.
In dieser Zeit habe sich vieles verändert, vor allem was die Größenordnung der Veranstaltung angeht. Waren so im Jahr 2006 noch rund 70 Personen zur Höhepunktveranstaltung in Offenburg erschienen, so waren es 2022 knapp 1700, berichtet Starck.
Mit den Veranstaltungen wolle man die Themen Architektur, Stadtplanung und Stadtentwicklung an die breite Öffentlichkeit bringen. Etwa 20 000 Menschen besuchen Jahr für Jahr die Architekturtage, in diesem Jahr aufgeteilt auf über 154 Veranstaltungen.
Mit Fahrgemeinschaften
Das Europäische Architekturhaus legt in diesem Jahr besonderen Fokus darauf, den CO₂ -Fußabdruck zu reduzieren. Besucher haben erstmals die Möglichkeit, über eine Online-Plattform Fahrgemeinschaften zu bilden, um gemeinsam zu den Veranstaltungsorten anzureisen.