Kai Eggenweiler ist der neue Leiter der Führungsgruppe der Polizei in Schramberg und damit Stellvertreter von Revierleiter Jürgen Lederer. Foto: Wegner

Mit Kai Eggenweiler ist die Leitung des Polizeireviers Schramberg wieder komplett. Er ist neuer Leiter der Führungsgruppe und damit gleichzeitig Stellvertreter des Revierleiters Jürgen Lederer. Nach dem Weggang von Harry Hurtz hatte zunächst übergangsweise kommissarisch Patrick Fricke diese Aufgabe übernommen.

Schramberg - "Die Stelle war ausgeschrieben und ich habe mich beworben", sagt der neue Leiter der Führungsgruppe beim Polizeirevier Schramberg zu seiner Motivation, sich neu nach Schramberg zu orientieren. Und gibt offen zu, dass dies eben auch "mit einer Beförderung verbunden" sei, die man sich aber vor Ort erst verdienen müsse. Hinzu kommt zudem, dass er Schramberg als Stadt schön finde und nicht zuletzt von 1999 bis 2003 auch schon einmal als Dienstgruppenführer in Schramberg tätig war – und so das Revier, den Dienstbereich und auch noch einige heutige und frühere Kollegen kennt.

Zuletzt in Villingen-Schwenningen tätig

Die vergangenen Jahre war der 52-Jährige vor allem im Bereich Villingen-Schwennigen tätig – und weil der Vater von vier Töchtern in Niedereschach mit seiner Familie lebt, sei es auch von der Entfernung her kein großer Unterschied ob er nun nach Schramberg oder Villingen fahre.

Die Stelle übernommen hat Eggenweiler bereits zum Jahreswechsel. Nach ein paar Tagen Resturlaub hatte er in der vergangenen Woche dann in Schramberg angefangen. Allerdings lassen sich viele Jahre Tätigkeit in Villingen so schnell nicht vergessen – und so kommt es zwischendurch schon noch einmal vor, dass er sich mit "Eggenweiler, Polizei Villingen" in Schramberg am Telefon meldet. Zuletzt war er dort Leiter des Tagdiensts, zuvor – von 2018 bis 2021 – Leiter der Ermittlungsgruppe Rauschgift.

In Schramberg "Spuren hinterlassen"

Zur Polizei gekommen war der in Rottenburg aufgewachsene Beamte 1988. Seine erste Stelle hatte er von 1990 bis 1995 im Streifendienst in Sindelfingen inne, studierte dann an der Fachhochschule der Polizei in Schwenningen und kam 1999 für vier Jahre als Dienstgruppenführer nach Schramberg, bevor er nach Villingen wechselte und dort von 2007 bis 2018 ebenfalls als Dienstgruppenführer tätig war.

Auch wenn es aussehe, als ob er immer schnell wieder gewechselt habe, entspreche das nicht seinem Naturell. Und so habe er jetzt auch nicht geplant, nach einer möglichen Beförderung in Schramberg möglichst schnell wieder auf eine neue Stelle zu wechseln: "Ich will in Schramberg meine Spuren hinterlassen", sagt er, gibt aber auch zu, dass es im Polizeidienst eben so sei, dass man, wenn man befördert werden wolle, "der Stelle folgen" müsse.

Fasnet nicht unbekannt

Die erste große Bewährungsprobe für den Mountainbikefan, der aber auch gerne in seiner Freizeit joggt, wäre in seiner neuen Stelle in Schramberg die Fasnet gewesen, die erneut nicht in gewohntem Umfang stattfinden wird; denn seine Zuständigkeit im täglichen Arbeitsalltag liegt bei der Planung von Personal für vorher bekannte, aber auch Ad-hoc-Einsätze. Bei der Fasnet, so verrät er, sei er "interessierter Beobachter" nachdem er in seiner Kindheit und Jugend in Rottenburg begeistert als "Ahland" unterwegs gewesen sei. Allerdings sei in späteren Zeiten durch die Zusatzdienste bei der Polizei an diesen Tagen eine solche Fasnet wie in seiner Jugend nicht mehr möglich gewesen – und gerade in Rottenburg werde eben vom Schmotzigen Donnerstag bis zum Fasnetsdienstag durchgefeiert. Ebenfalls nicht mehr so aktiv wie in "grünen" Tagen sei er auch bei der Gewerkschaft, aber es habe eben alles auch seine Zeit.

Wichtig ist dem seit seiner Jugend treuen Fan von Schalke 04, der in seiner Freizeit gelegentlich "ausgesuchte Spiele" besucht, dass durch seine berufliche Arbeit in Schramberg eine gute Zusammenarbeit innerhalb der Polizei mit den Streifen und dem Bezirksdienst möglich ist. Hier sieht er sich wie in einer "Sandwichfunktion" zwischen "dem Revierführer und der Mannschaft". Zudem sei es ihm auch daran gelegen, zu all denjenigen, die mit der Polizei zu tun hätten, ein gutes Verhältnis zu haben.