m Rahmen der Ettenheimer Sommerakademie gab es für Bürger Einblicke in das Multi-Millionen-Projekt der Stadt.
Besucherrekorde bei der Sommerakademie der VHS-Außenstelle und der Stadt Ettenheim haben nicht lange Bestand: Verzeichnete man bei der Besichtigung der neuen Mediathek mit 75 interessierten Teilnehmern einen neuen Rekord, so wurde der bei der Besichtigung der künftigen geriatrischen Reha auf dem Gelände des ehemaligen Ettenheimer Krankenhauses mit 80 Besuchern gleich wieder geknackt.
Neben dem Rundgang durch den Neubau der Reha trugen zur Information auch die Ausführungen von Bürgermeister Bruno Metz über die anstehenden Neuerungen im Ettenheimer Gesundheitsbereich bei. VHS-Außenstellenleiterin Carola Goetsch machte aus ihrer Freude über die Resonanz bei dieser gelungenen, etwa einstündigen Veranstaltung keinen Hehl.
Die Büros kommen ins Erdgeschoss
Sven-Uwe Gau, Fachbereichsleiter für geriatrische Rehabilitation beim Paul-Gerhardt-Werk Offenburg, dem Träger der Einrichtung, führte die Besucher in zwei Gruppen durch den v-förmigen Neubau, der im Augenblick noch eine Baustelle mit all ihren Einschränkungen darstellt – sehr wohl aber die Konzeption der künftigen Reha mit ihren 60 Betten erkennen lässt. Im Erdgeschoss werden laut Gau überwiegend die Büros und Personalzimmer zu finden sein, in den baugleichen beiden Obergeschossen finden sich auf jeder Etage 30 Zimmer – überwiegend Einzelzimmer, auch eine gewisse Zahl an Doppelzimmern für Menschen, die eine solche Unterbringung bevorzugen. Die Einzelzimmer haben nach Gaus Ausführungen eine Größe von etwa 18 Quadratmetern, die Doppelzimmer von 24 Quadratmetern. Alle Zimmer verfügen über Nasszellen.
Auf jeder der beiden Obergeschosse gibt es einen Speisesaal, an dem sich die Patienten am Büfett bedienen – ihr Essen auch serviert bekommen sollen, wenn sie dazu nicht selbstständig in der Lage seien. „Soweit wie möglich die Gewohnheiten von Zuhause behalten“, sei eines der Prinzipien des Paul-Gerhardt-Werks, so Gau. Die Patienten formulieren bei der Aufnahme in der Reha ihre Ziele für den Zeitpunkt ihrer Entlassung, danach richtet sich die individuell von den Therapeuten und Ärzten entwickelte Behandlung.
Beeindruckt zeigten sich die Besucher von den Ausblicken auf den begehbaren Terrassen vor den Patientenzimmern und der großen Dachterrasse, die einen weiten Blick vom Schwarzwald bis hinüber zu den Vogesen ermöglichen. Im Haus befinden sich auch ein Raum der Stille, Räume für Andachten und Versammlungen.
Metz erinnert an den Kampf um den Erhalt der Klinik
Die Baukosten bezifferte Gau auf Rückfrage auf 17 bis 18 Millionen Euro. Bis Ende des Jahres ist mit der Fertigstellung der Reha zu rechnen.
Bürgermeister Metz erinnerte im Blick auf die gesamte gesundheitliche Versorgung in Ettenheim und der Raumschaft an den Kampf um den Erhalt des früheren Ettenheimer Krankenhauses, das für seine vorbildliche Zuwendung durch Ärzte und Pflegepersonal geschätzt war und von der finanziellen Situation her zu den besten der Ortenau-Kliniken zählte. Als aber absehbar war, dass das Haus nicht erhalten werden könne, habe man die Flucht nach vorne angetreten und so viel wie möglich mit Kreis und Klinikum ausgehandelt. Zu den bereits im Zentrum für Gesundheit in der Robert-Koch-Straße angesiedelten Fachdisziplinen sind vier weitere Arztpraxen vereinbart, zudem werden vier Ärzte ein ambulantes OP-Zentrum im Hause betreiben. Ergänzt wird das Ganze durch die unmittelbar angrenzende Rettungswache.
Info – Nutzung der Sparkasse
Auf die künftige Nutzung des Sparkassen-Gebäudes am Marienplatz angesprochen, berichtete Bürgermeister Bruno Metz von der angedachten Nutzung des Erdgeschosses für drei Arztpraxen sowie einer Physiotherapie im Obergeschoss. Zusammen mit dem neuen Caritas-Pflegeheim auf den Espen sei man dann in Ettenheim recht gut aufgestellt.