Mit Hanspeter Elsasser möchte man gerade wohl eher nicht tauschen. Maulburgs Sportchef ist vielbeschäftigt. Den Vorletzten coacht er nach der Trainer-Entlassung nun erst einmal selbst.
Ein Punkt, Tabellenplatz 15, fünf Tore und 28 Gegentreffer: Der Saisonstart des TuS Maulburg ging völlig nach hinten los. Nur Aufsteiger SG Malsburg-Marzell/Wollbach ist noch schlechter in die neue Spielzeit gekommen (null Punkte).
Die Maulburger haben aktuell sowohl die schwächste Offensive als auch die schlechteste Defensive. Dazu kommt, dass sich der TuS jüngst von Trainer Theo Schoepf schon wieder getrennt hat. Schoepf hatte Maulburg erst im Sommer als Nachfolger des Duos Vedat Erdogan und Jan-Niklas Levante übernommen.
„Ich kann Theo aber keinen Vorwurf machen“, sagt Sportchef Hanspeter Elsasser. „Das Training war gut, aber irgendwie ist zwischen der Mannschaft und ihm keine Harmonie zustande gekommen. Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass es besser wird. Darum mussten wir ihn schließlich entlassen“, erklärt Elsasser. Der 64-Jährige coacht den Vorletzten nach eigener Aussage nun erst einmal bis zum 1. November interimistisch.
Maulburg beklagt zwölf Abgänge vor Rundenbeginn
„Danach übernehmen ein ehemaliger Spieler und ein Spieler aus der jetzigen Mannschaft. Namen möchte ich aber noch keine nennen“, erklärt Elsasser, der am Hochrhein auch schon für Karsau und Minseln tätig war. Auch in Maulburg hatte er schon einige Jahre als Trainer an der Seitenlinie gestanden. Elsasser führte den TuS 2018 etwa in die Kreisliga A.
Die aktuelle Situation bewertet der Vater von Eike Elsasser wenig überraschend „nicht gerade rosig“. „Wir hatten zur neuen Runde zwölf Abgänge. Der Kader ist schon sehr knapp besetzt. Wenn zwei, drei Jungs am Wochenende fehlen, wird es schwer. Wir müssen jetzt zusehen, dass wir nicht den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze verlieren und im Winter neue Spieler bekommen.“
Spruchreif ist noch nichts. „Kontakte sind da, aber bis zur Winterpause ist es ja noch lang“, sagt Elsasser, der gerade rund um den TuS Maulburg sehr viele Dinge zu regeln hat. „Ich habe viel zu tun.“ Ob es am Ende noch mit dem Klassenerhalt klappt, schätzt Elsasser realistisch ein: „Uns ist bewusst, dass das sehr schwer werden wird.“ Maulburg empfängt am Samstag, 16 Uhr, den TuS Binzen II.
Vedat Erdogan verfolgt logischerweise noch, was bei seinem Ex-Klub gerade so los ist. Sein Fokus liegt seit dem Sommer aber voll auf dem FV Lörrach-Brombach II. Mit der Landesliga-Reserve ist Erdogan gemeinsam mit Partner Levante erfolgreich gestartet. Mit 13 Punkten nach fünf Spielen liegt der FVLB II auf Rang drei. Noch hat man nicht verloren.
Das soll auch an diesem Wochenende so bleiben, wenn es nach den Grütt-Kickern geht, die am Samstagabend (18 Uhr) zuhause Malsburg-Marzell/Wollbach empfangen. Erdogan hatte in der vergangenen Woche beim Auswärtssieg beim TuS Kleines Wiesental als Sechser selbst auf dem Platz gestanden und mit einem Treffer und einer Vorarbeit gleich geliefert. „Ich werde langsam wieder fitter“, sagt der 36-Jährige, der am Mittwoch seinen Geburtstag feierte.
Trainer Erdogan überzeugt als Sechser
Vom Aufstieg möchte der ehemalige Oberliga-Kicker noch nicht reden. „Wir denken von Spiel zu Spiel. Aber klar ist auch, dass ich schon gerne aufsteigen würde. Wer will das denn auch nicht?“, sagt er. Die Zielsetzung des Vereins war, gut in die Saison zu starten und schnellstmöglich nichts mit dem Abstieg zu tun haben. „Dabei ging es nie um den Aufstieg, sondern eher um einen Platz im vorderen Drittel.“ Sollte Lörrach-Brombach II so weitermachen, dürfte Erdogan zumindest noch eine Weile mit einem möglichen Aufstieg in die Bezirksliga konfrontiert werden.
Einer der – wenn nicht sogar der größte – Konkurrenten des FVLB II im Aufstiegsrennen wird nach jetzigem Stand der SV Schopfheim sein. Mit Neu-Trainer Fatih Cam ist der SVS richtig gut in die Saison gekommen. Schopfheim führt knapp mit einem Punkt Vorsprung die Tabelle an. Der jüngere Bruder von Fatih Cam, Yusuf, ist ein wichtiger Faktor im Schopfheimer Spiel. Er hat bereits fünf Tore auf seinem persönlichen Konto. Spitzenreiter Schopfheim erwartet am Samstagnachmittag, 15 Uhr, den FC Bad Bellingen II vor heimischer Kulisse.
Die weiteren Paarungen: SV Eichsel - FC Kandern (Sa.; 15 Uhr); TuS Lörrach-Stetten II - TuS Kleines Wiesental (Sa.; 18 Uhr); SV Karsau - TuS Efringen-Kirchen, FC Steinen-Höllstein - FC Hausen (beide So.; 15 Uhr); FSV Rheinfelden II - FC Wallbach (So.; 16 Uhr).