Die FSV Schwenningen hat ihr letztes Rundenspiel am kommenden Samstag in Rangendingen abgesagt. Damit ist die Saison für die Grünhemden beendet. Die Zukunft bleibt weiter offen.
„Wir können aus personellen Gründen leider nicht antreten“, teilt FSV-Spielertrainer Drilon Fetahi am Mittwoch unserer Redaktion mit. Die Partie beim SV Rangendingen wäre die letzte in der Bezirksliga für die Mooskicker gewesen. Damit steht fest: Die Freie Sportvereinigung steigt sieglos als Tabellenletzter mit vier Punkten aus 26 Spielen ab.
Hohe Niederlagen, dünne Personaldecke
Die FSV hatte bei ihrer dünnen Personaldecke die letzten Partien nur noch mit Mühe bestreiten können, bekam regelmäßig Klatschen – wie am vergangenen Sonntag daheim das 0:8 gegen die SG Deißlingen/Lauffen. Immerhin den Zwangsabstieg konnten man vermeiden. Lediglich einmal hatten die Mooskicker eine Begegnung aufgrund von Spielermangel absagen müssen. Dies war am 30. März das Auswärtsspiel bei der SG Nusplingen/Obernheim, das mit 0:3 gegen die FSV gewertet wurde.
Dass es für den Aufsteiger angesichts von bis zu acht Absteigern in der neugebildeten Bezirksliga Schwarzwald/Zollern Staffel 2 schwer werden würde, war von Beginn an klar. Abgänge wie Ömer Bulut (VfB Villingen), Sladjan Jovanovic (FK Bratstvo) Levente Panczi, Marius Calin (beide SG Schramberg/Sulgen) oder John Camara (FC Peterzell) konnten nicht kompensiert werden. Zumal etliche der Neuzugänge eben auch nicht die erhoffte Verstärkung waren. So geriet das von Trainer Almir Smakovic anvisierte Saisonziel, der sechste Tabellenplatz und damit der sichere Klassenerhalt, früh in weite Ferne.
Hierbei spielte natürlich auch fragwürdige Regelung des Verbandes, dass in einer Saison mehr als die Hälfte der teilnehmenden Mannschaften absteigen muss, eine Rolle. Vereine wie die FSV, aber auch Grün-Weiß Stetten, FV Bisingen oder die Spfr. Bitz, waren früh ohne jegliche Perspektive.
Der Große Knall: Trainer Almir Smakovic verlässt den Verein
Anfang November folgte dann der große Knall, die Trainer Smakovic und Michail Tsamourlidis traten nach Differenzen mit der Vorstandschaft von ihren Ämtern zurück. Den Abgang von Smakovic, der die Mannschaft über Jahre als „Alleinunterhalter“ führte, konnte nie kompensiert werden. Smakovic steht seinem Stammverein nicht mehr zur Verfügung, wird in der kommenden Saison den SSC Donaueschingen coachen.
Einige Spieler hörten mit dem Trainerduo auch gleich auf. Der verletzte Spieler Drilon Fetahi übernahm als Interimscoach. Seine Hoffnung, für die Rückrunde etliche neue Spieler aufs Moos locken zu können, erfüllte sich jedoch nicht.
Dazu kam, dass sich tragischerweise beide seiner Brüder Durim Fetahi und Dibran Fetahi jeweils das Schlüsselbein brachen und ausfielen. Erstes Ziel war es, in den verbleibenden Spielen elf Mann auf den Platz zu bekommen. Dies gelang, bis auf nun eben zweimal, immer.
Die Zukunft der Fußballabteilung ist ungewiss
Die Zukunft der Aktiven-Fußballabteilung bei der FSV Schwenningen, die sportlich in die Kreisliga A abgestiegen ist, ist weiter ungewiss. Es gibt im Prinzip drei Optionen. Drilon Fetahi, der ein Weitermachen bei der FSV offen lässt, fungiert weiterhin als Spielertrainer, versucht neue Leute zu finden. Die zweite Option ist, dass ein neuer Trainer übernimmt und Spieler mitbringt.
Dem Vernehmen nach stünde möglicherweise Dejan Vasiljevic als neuer FSV-Coach zur Verfügung. Der 43-Jährige bringt einiges an Erfahrung im Trainerjob mit, betreute er doch unter anderen die Spvgg. Oberndorf, den SV Herrenzimmern, TG Rottweil-Altstadt und die TSG Wittershausen.
Die dritte und schlechteste Option wäre, dass die FSV in der kommenden Saison gar keine Aktivenmannschaft am Spielbetrieb mehr teilnehmen lässt.
Auch beim Nachwuchs sieht es mau aus
Zudem sieht es im Nachwuchs auch mau aus. Aus der Jugend kommen jedenfalls keine frischen Kräfte – die Grünhemden verfügen weder über eine A- , B-, noch eine C-Jugend. Fest steht eigentlich nur, dass die AH-Abteilung weiterbesteht, die „Alten Herren“ hobbymäßig weiterhin kicken.
Entwicklung war nicht unbedingt abzusehen
Die Entwicklung war so nicht unbedingt abzusehen, noch nicht einmal ein Jahr ist es her, da feierte die FSV euphorisch die Meisterschaft in der Kreisliga A. Die Identifikation mit der FSV war bei manchem Kicker aber nicht sonderlich ausgeprägt.
Dass die Freie Sportvereinigung vor Jahren ohne Not ihre stets stark besetzte zweite Mannschaft einfach auflöste und vom Spielbetrieb abmeldete, darf ebenso wie mangelnde Nachwuchsarbeit nicht unerwähnt bleiben.