Soledad Oronaga Cardozo macht ein FSJ in dem Geislinger Kindergarten St. Michael. Daniela Katzenbühler, die Leiterin der Einrichtung (links) hat die Paraguayerin herzlich in ihrem Team aufgenommen. Foto: Meene

Die 19-jährige Soledad Oronaga Cardozo aus Paraguay spricht über ihre Eindrücke beim Freiwilligen Sozialen Jahr im Kindergarten St. Michael.

Geislingen - Sie ist umringt von lachenden Kindern. Sie selbst hat ein breites Grinsen im Gesicht: "Hola me llamo Soledad", stellt sie sich vor. Soledad Oronaga Cardozo ist 19 Jahre alt und kommt aus Villarrica del Espiritu Santo, einer kleinen Stadt mit etwa 75 000 Einwohnern im Süden von Paraguay. Nach ihrem Schulabschluss im vergangenen Jahr ist sie nun in Geislingen gelandet: bei einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) im katholischen Kindergarten St. Michael.

"Von den Kindern kann man viel lernen"

Soledad mag es, mit kleinen Kindern zu arbeiten, mit ihnen Zeit zu verbringen und zu spielen. Am schönsten finde sie, dass diese so viel Freunde vermitteln: "Man kann sehr viel von ihnen lernen", sagt die 19-Jährige. "Ich bin einfach gerne mit Kindern zusammen", erzählt Soledad auf Spanisch.

Deutsch sprechen konnte sie vor ihrer Ankunft in Deutschland im September noch nicht – doch nach mehr als einem Monat verstehe sie schon Vieles und lerne täglich dazu.

Doch es braucht nicht immer Wörter, um mit den Kindern zu kommunizieren: Ein Großteil der Verständigung klappt auch "mit Händen und Füßen", wie die junge Frau lachend erklärt. Ihre Aufgaben im Kindergarten seien, mit den Kindern zu spielen, ihnen beim Anziehen zu helfen und das Frühstück vorzubereiten.

Über den Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) wurde Soledads FSJ in Deutschland organisiert. Andere Teilnehmer des Programms kommen aus Argentiniern, Brasilien, Mexiko und Uganda.

Soledad, die selbst in einer katholischen Familie aufgewachsen ist, ist durch ihre Schwester auf die Organisation gestoßen. Diese habe bereits im Jahr 2015 ein FSJ über den BDKJ in Deutschland gemacht und sei begeistert gewesen, wie die Paraguayerin erzählt. Das war auch der Grund, wieso sie unbedingt nach Deutschland wollte.

Verständigung mit Gastfamilie

In Geislingen wohnt Soledad bei einer Gastfamilie, mit der sie sich super verstehe. Mit ihren Gasteltern verständige sie sich hauptsächlich über Mimik und Gestik, mit einer Übersetzer-App und natürlich mit "viel gutem Willen".

"Alles ist hier anders", antwortet Soledad auf die Frage nach den Unterschieden zwischen Geislingen und ihrer Heimatstadt. In Paraguay seien die Menschen total offen, wohingegen die Deutschen zuerst etwas distanzierter seien. "Aber das liegt vielleicht auch an der Sprachbarriere", vermutet sie.

Ab und zu habe die Paraguayerin auch Heimweh, gibt sie zu. Aber die Arbeit mit den Kindern mache ihr das leichter und bringe sie dann wieder auf andere Gedanken.

Während ihrem Jahr in Deutschland möchte sie noch reisen und viele Städte sehen, erzählt sie. Mit Freunden aus dem Programm habe sie bereits einen Ausflug auf die Burg Hohenzollern gemacht. Dort habe es ihr besonders gut gefallen.

Wo es nach dem Freiwilligen Sozialen Jahr für Soledad hingeht, weiß sie bislang noch nicht. Fest steht, sie möchte studieren – aktuell kann sie sich das aber in vielen Länder vorstellen: "Ich liebe es nämlich zu reisen und neue Kulturen und Sprachen kennenzulernen."