Deborah Winkler hat viel Freude bei der Arbeit mit Kindern, weshalb sie sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr entschieden hat.Foto: Ortmann Foto: Schwarzwälder Bote

Jugendkunstschule: Freiwilliges Soziales Jahr ist "sehr abwechslungsreich"

Nagold. Die Jugendkunstschule ist eine außerschulische Bildungseinrichtung der Volkshochschule Oberes Nagoldtal. Seit 2002 bietet sie ein buntes Kursangebot an und ist seither "ziemlich gewachsen", stellt Leiterin Dorothee Müller fest. 2008 wurde daher eine Stelle für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) eingerichtet. Die aktuelle FSJlerin, Deborah Winkler, ist damit bereits die 13., die dieses Angebot wahrnimmt. "Wir haben sehr gute Erfahrungen gemacht", berichtet Müller. Für die Kunstschule sei es wichtig, junge Leute mit einzubeziehen, da diese "einen anderen Blick auf die Dinge haben". Und: "Für die künstlerische Förderung der Kinder können wir nicht genug Unterstützung bekommen", ergänzt Müller.

Die FSJler lernen dabei gleich zweierlei: Vormittags arbeitet Deborah Winkler bei der Volkshochschule in der Verwaltung, nachmittags ist sie in der Kunstschule pädagogisch tätig.

Wer ein FSJ macht, hilft tatkräftig mit. In erster Linie sammeln die jungen Erwachsenen dabei Berufserfahrungen. Neben der pädagogischen Tätigkeit werden ihnen bei der Volkshochschule Einblicke in Organisation und Verwaltung gegeben. Sie habe sehr vielfältige Aufgaben wahrnehmen können, erzählt Deborah Winkler.

Eines der Herzensprojekte ist neben dem jeweiligen Jahresprogramm die Sommerkunstschule, bei der auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Workshops angeboten werden.

Die meisten Kinder bei der Kunstschule sind zwischen vier und zehn Jahren alt. Wer sich für ein FSJ entscheidet, sollte daher viel Freude beim Umgang mit Kindern und Interesse an der Arbeit in einer sozialen Einrichtung haben. Die Kinder werden intensiv unterstützt, denn insbesondere bei der Arbeit mit Heißklebepistolen oder Cuttermessern ist Vorsicht geboten. Kreativ dürfen sich die Kinder jedoch frei ausleben und ihre Fantasien entfalten. Deborah Winkler durfte sogar einige Kurse selbst leiten und "viel mitgestalten", erzählt sie. Auch bei den Online-Formaten, die die Kunstschule angeboten hat, war die FSJlerin als "technischer Support" gefragt, sagt Müller.

Aufgrund der Corona-Pandemie waren es ungewöhnliche Monate für ein FSJ, aber auch für die Arbeit der Kunstschule allgemein. Normalerweise steht dort die Sinnesschulung im Vordergrund. Egal ob Holz sägen, Nägel hämmern oder Farben riechen – immer sollen möglichst viele Sinne zum Einsatz kommen. Etwas, das in den Monaten des Lockdowns mit Videokonferenzen definitiv zu kurz kam. Doch die Kunstschule trotzte dieser Situation mit neuen Formaten, bei denen auch Deborah Winkler mitwirken durfte. So wurden unter anderem "Kreativpäckchen" verteilt – gebastelte Tiere, die Material und Anleitungen für die Kinder Zuhause enthielten. "Das war mega gefragt", erzählt Müller.

Auf große Ausstellungen musste Deborah Winkler allerdings verzichten – nichtsdestotrotz war das Jahr "sehr abwechslungsreich", erzählt sie. Ein FSJ bei der Kunstschule dauert vom 1. September bis zum 31. August. Der Abschied danach fällt meist schwer, allerdings sei es "richtig und wichtig", neue Wege einzuschlagen, meint Müller. Deborah Winkler wird anschließend ein duales Studium beginnen. Die Zeit bei der Kunstschule wird sie allerdings mit Sicherheit nicht so schnell vergessen.

Weitere Infos zum Freiwilligen Sozialen Jahr bei der JKS beantwortet Dorothee Müller, Telefon 07452/9315-20.