Die Gemeinde Fischerbach lud zum Frühlingsempfang ein. Rathauschef Thomas Schneider blickte in seiner Rede zum Beispiel auf die zahlreichen Überraschungen bei Auftragsvergaben 2024 zurück. Kritisch ging er mit Berlin ins Gericht.
Viele Interessierte begrüßte Bürgermeister Thomas Schneider zum Frühjahrsempfang im Haus der Vereine. Eröffnet wurde die Veranstaltung von einem Saxofon-Ensemble der Musik- und Trachtenkapelle.
Schneider ging auf wesentliche Punkte des vergangenen Jahrs ein. Dazu zählte der Rathaus-Umbau. 2024 sei das Jahr der Auftragsvergaben gewesen. „Wir erlebten auch teure Überraschungen“, ging Schneider auf das fehlende Fundament des Gebäudes ein. Auch, dass das Dach saniert werden muss, sei erst im Lauf der Zeit klar geworden.
Viele Projekte sollen 2025 weiterentwickelt werden
Weitere Themen waren die Breitband-Versorgung und die Umstellung der Wärmeversorgung öffentlicher Gebäude. Der aktuelle Planungsstand werde dem Gemeinderat demnächst in einer Klausur vorgestellt. Für das Projekt „Länger leben in Fischerbach“ mit 21 Seniorenwohnungen liege die Baugenehmigung vor. Für den ursprünglich vorgesehenen Kauf von Wohnungen durch die Gemeinde fehlten allerdings derzeit die Mittel. Weiter warb Schneider für die Nutzung des Rufautos: Für vier Euro pro Fahrt könne nach Haslach, Hausach oder auch ins „Lädele“ zum Einkaufen gefahren werden. Die Restkosten teilen sich Fischerbach und der Ortenaukreis, der sich doch nicht aus dem Projekt zurückgezogen habe.
Im Ausblick wurde deutlich, dass viele Projekte angestoßen wurden und 2025 weiterentwickelt werden sollen. Neben Rathaus und Hackschnitzelheizung seien das beispielsweise Spielgeräte für Kinder für Spielplatz und Kita, ein neues Tanklösch-Fahrzeug der Feuerwehr sowie ökologische Maßnahmen am Fischerbach.
Auch die große Politik in Berlin griff Schneider auf: Die beschlossene Kreditaufnahme für Verteidigung, Infrastruktur und Klimaschutz sei notwendig, dürfe aber nicht durch das Kürzen von Unterstützungen finanziert werden. Ausgaben ließen sich auch durch viele Maßnahmen reduzieren, die unter dem Begriff Bürokratieabbau zusammengefasst würden.
Yannick Bury war dankbar für die Anregungen
Aktuell würden Kommunen mit der Trinkwassereinzugsgebiets-Verordnung überrollt, was wieder Ingenieurbüros beschäftigen und die Kommunen viel Geld kosten werde, prognostizierte Schneider. Er warnte: „Dieses Vorgehen können wir uns nicht leisten.“ Sonst fehle das Geld für Investitionen in marode Leitungen, Brücken, Kanalisation oder den Katastrophenschutz.
CDU-Bundestagsabgeordneter Yannik Bury nahm diese Steilvorlage in seiner Ansprache auf. Die vorgestellten Projekte in Fischerbach zielten darauf, die Handlungs- und Gestaltungsfähigkeit zu erhalten. Aufgaben könnten nur mit der finanziellen Basis angegangen werden. Das ginge nur im Zusammenspiel von Bund, Land und Kommunen. Er sei dankbar für Anregungen, wo Kommunen der Schuh drücke.
Die Geehrten im Rahmen des Fischerbacher Frühlingsempfangs
Blutspender:Klaus Kinnast, Vorsitz DRK-Ortsverein Haslach ehrte Simone Muth für zehn Spenden, Arnold Hoch und Markus Wangler für je 25. Markus Moser hat 50 Blutspenden geleistet. FC Fischerbach: Jürgen Wangler-Armbruster wurde für persönliche Leistungen im Verein geehrt. Er war 18 Jahre im Vorstand. Die Trainer Marcel Senff und Sven Brüschke kamen mit der D-Jugend, denn sie wurde im Frühjahr als E-Jugend Meister und im Herbst als D-Jugend. Sie erhielten Urkunden und einen Ball. Kirchenchor: Maria Schlipp erhielt für 40 aktive Jahre im Kirchenchor einen Restaurant-Gutschein. Radsportverein: Für den Radsportverein wurden fünf junge Aktive geehrt, die 2024 besondere Leistungen erbracht hatten: Angelina Lehmann (Vize-Bezirksmeisterin), Romy Ullmann (dritter Platz Bezirksmeisterschaft), Florie Ullmann (Vize-Bezirksmeisterin), Arian Fehrenbacher (Vize-Landesmeister) und Leon Roser (Landesmeister). Gemeinderat: Drei Gemeinderäte traten 2024 nicht mehr zur Wahl an: Sybille Braun war fünf Jahre im Gemeinderat, Georg Schmid 15 Jahre. Er sei berufsbedingt „der Mann der Zahlen“ gewesen. Bürgermeister Schneider dankte ihm mit der Ehrenmedaille in Silber. Klaus Schmieder war neun Wahlperioden im Rat, dazu viele Jahre Bürgermeisterstellvertreter. Auch er selbst sei durch Schmieder zur Kommunalpolitik gekommen, sagte Schneider. Schmieder habe bereits alles, womit die Gemeinde ihn ehren könne. „Deshalb muss es heute bei einem schlichten Danke bleiben.“