Angelique Kerber ist immer noch die beste deutsche Spielerin. Eine Nachfolgerin ist nicht in Sicht. Foto: dpa/Petr David Josek

Angelique Kerber und Andrea Petkovic werden nicht ewig spielen. Die Frage ist, wer sie mal beerben könnte. Beim Billie-Jean-King-Cup war niemand in Sicht, meint unser Redakteur Dominik Ignée.

Stuttgart - Aus und vorbei. Bei der Premiere des Billie-Jean-King-Cups in Prag, einem neuen Format des früheren Fedcups, bei dem zwölf Teams in einer Woche an einem Ort den Meister unter sich ausmachen, kamen die deutschen Frauen um Angelique Kerber nur zu einem Kurzauftritt. Bereits in der Gruppenphase war Feierabend für das Team von Trainer Rainer Schüttler. Nach Niederlagen gegen Tschechien und die Schweiz freut sich Kerber jetzt auf ein paar Wochen des Nichtstuns.

 

Die deutschen Frauen haben alles gegeben – aber es offenbarte sich eben auch, dass vom Glanz vergangener Tage nicht mehr all zuviel übrig geblieben ist. Angelique Kerber (33) und Andrea Petkovic (34) bewegen sich langsam, aber sicher auf den Herbst ihrer Karriere zu. Immerhin hat Kerber in diesem Jahr mit ihrem Erfolg beim Turnier in Bad Homburg und dem erreichen des Halbfinales von Wimbledon gezeigt, dass sie punktuell immer noch ganz vorne mitmischen kann. Aber die wahren Tennis-Höhepunkte der deutschen Frauen werden seltener.

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Richtig ist aber auch: Das neue Format der inoffiziellen Tennis-Weltmeisterschaft hat auch seinen Anteil am frühen Scheitern der deutschen Equipe gehabt. Gruppenphase, Halbfinale, Finale – das Problem dabei ist: Wer zu Beginn in eine sogenannte Hammergruppe gelost wird, ist draußen. In einer solchen befand sich das deutsche Team. Die Tschechinnen sind ohne zwei Topspielerinnen angetreten – und trotzdem hat es gegen Deutschland gereicht. Und die Schweizerinnen sind mit der Olympiasiegerin mit der Olympiasiegerin Belinda Bencic ebenso ein starker Gegner. Zu stark für die Mannschaft von Schüttler.

Ganz entscheidend wird sein, was der Generation Kerber/Petkovic in den kommenden Jahren folgen wird. Im Hinblick auf diese Frage kann dem Betrachter allerdings bange werden: Unter den Top 100 der Welt befinden sich nur Kerber (Platz 9) und Petkovic (Rang 76). Der Rest ist Schweigen.