Die frühere Standesbeamtin Mathilde Pitzen aus Trillfingen kennt fast jeder in der Stadt Haigerloch. Foto: ©Pitzen

n den Rathäusern in Trillfingen und Haigerloch war sie ihr ganzes Arbeitsleben lang beschäftigt. Deshalb ist sie im Stadtgebiet bestens bekannt: Mathilde Pitzen aus Trillfingen feiert ihren 75. Geburtstag.

Haigerloch-Trillfingen - Am 27. Januar 1948 hatte Mathilde Pitzen als Tochter von Willi und Dora Beuter (geborene Gaus) das Licht der Welt erblickt. Gemeinsam mit ihren drei Geschwistern Doris Schwarz (heute in Pforzheim lebend), Erwin Beuter (heute in Denkingen beheimatet) und Brigitte Beuter wuchs sie in Trillfingen auf und besuchte die Volksschule.

Bei Wilhelm Stehle in "die Lehre" gegangen

Im Alter von 14 Jahren (!) trat sie am 1. April 1962 eine Ausbildung als Bürogehilfin im Rathaus der damals noch selbstständigen Gemeinde Trillfingen an. Dort durchlief sie unter dem damaligen Bürgermeister Wilhelm Stehle eine verkürzte Lehrzeit aber auch eine strenge Schule. In dieser Zeit habe sie aber auch viel gelernt, wie sie sich gerne zurückerinnert.

In Trillfinger Rathaus war Mathilde Pitzen bis 1978 tätig, dann wechselte sie zum 15. August jenes Jahres zur Stadtverwaltung nach Haigerloch, als Paula Klumpp in den Ruhestand ging.

30 Jahre lang Standesbeamtin

Dort war Mathilde Pitzen 30 Jahre lang Standesbeamtin und auch für das Passwesen verantwortlich. Zwei Arbeitsbereiche, die natürlich immer wieder Überraschungen und Unvorhergesehenes boten. Und so kann sie manche Anekdote erzählen aber auch über traurige Schicksale berichten, die ihr Arbeitsalltag mit sich brachte. Am 1. August 2008 trat sie nach bemerkenswerten 46 Berufsjahren im öffentlichen Dienst ihren Ruhestand an.

1970 wurde geheiratet

Es gibt aber nicht nur die "öffentliche Person" Mathilde Pitzen, die aufgrund ihrer Tätigkeit bei der Stadtverwaltung praktisch jeder im Stadtgebiet kennt, sondern auch die Privatperson. Die Jubilarin lernte ihren späteren Mann Manfred Pitzen im Stettener Jägerstüble kennen. Am 1. Mai 1970 wurde geheiratet.

1972 wurde das frisch gebaute Eigenheim im Reuteweg bezogen. Die Töchter Tanja und Vera erblickten das Licht der Welt und mittlerweile ist Enkeltöchterchen Henriette der ganze Stolz von Mathilde und Manfred Pitzen. Im Musikverein und im Gesangverein ist sie passives Mitglied, bis zum Beginn der Corona-Zeit hat Mathilde Pitzen im Trillfinger Tennisclub gespielt. Ein Hobby ist bis heute das Reisen geblieben, das sie und ihren Mann nicht nur regelmäßig ins Allgäu führt, sondern auch schon in ferne Destinationen wie Nowosibirsk, Australien oder Tunesien brachte.

Unvergessene Begegnung mit dem Hochadel

Unvergessen ist auch eine Jahre zurückliegende Geschichte: in St. Luzen in Hechingen gab es ein Adelshochzeit, zu der auch das schwedische Königspaar eingeladen war. Weil Mathilde Pitzen schon immer ein Fan der schwedischen Königin Silvia war, fuhr sie nach Hechingen, um einen Blick auf sie zu erhaschen.

Wer hätte gedacht, dass Sonja Bernadotte Gräfin von Wisborg, die Ehefrau des Mainau-Grafen Lennart Bernadotte, nach der Trauung den Anschluss verlor und Mathilde Pitzen sie spontan mit ihrem Auto auf die Burg Hohenzollern kutschierte, wo die Hochzeitsfeierlichkeiten stattfanden.

Bis zum Tode der Gräfin 2008 blieb 16 Jahre ein Kontakt bestehen. Mathilde Pitzen schrieb ihr immer zum Weihnachten und zum Geburtstag Karten – und bekam jedes Mal Antwort.

Gefeiert wird im Kreise der Familie und Freunde im Trillfinger Vereinsheim.