In der Bachstraße 4 wird künftig neben städtischen Räumen auch eine Kindertagesstätte beheimatet sein.Foto: Sum Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Pläne für den Umbau der ehemaligen Grundschule vorgestellt / Zugang über neuen Anbau

Es tut sich was in der ehemaligen Grundschule in der Bachstraße: Den aktuellen Stand hat Architekt – und Gemeinderatsmitglied – Philipp Groß in der jüngsten Sitzung vorgestellt.

Es tut sich was in der ehemaligen Grundschule in der Bachstraße: Den aktuellen Stand hat Architekt – und Gemeinderatsmitglied – Philipp Groß in der jüngsten Sitzung vorgestellt.

Schiltach. Das gesamte Gebäude – also der denkmalgeschützte Kopf sowie der neuere Anbau – wird umgebaut. Der Zugang erfolgt künftig über einen neuen Anbau samt Aufzug für die Barrierefreiheit und Treppenhaus, der Richtung Vorstädtle ausgerichtet ist. Er soll verglast werden und "wie eine Galerie" gestaltet sein. Dafür müssen die dortigen Parkplätze weichen. Das bestehende Treppenhaus soll als zweiter Fluchtweg erhalten bleiben.

Erdgeschoss

Vom neuen Erschließungstrakt gibt es Zugang zu zwei städtischen Räumen, in einem davon hat derzeit die Stadt- und Feuerwehrkapelle ihren Platz. Auch die Kindertagesstätte, die Hansgrohe betreiben und für deren Fläche Miete bezahlen wird, ist im Erdgeschoss angesiedelt. Sie soll aus zwei Gruppen bestehen, je eine für Kinder unter drei Jahren und über drei Jahren. Sie bekommen großzügige Gruppenräume, für die jüngeren Kinder ist außerdem ein Schlafraum eingeplant. Erreichbar sind die Gruppenräume über einen langen Spielflur. Die Sanitärräume der Grundschule werden kleinkindgerecht umgestaltet.

Weil es eine Ganztages-Kita wird, ist eine Kantine samt Küche vorgesehen. Auch Personalräume finden sich im Erdgeschoss wieder. Es gibt von dort zudem einen Zugang zum neuen Spielplatz (siehe Infokasten).

Kellergeschoss

"Die Besonderheit ist, dass die Kita auch Räume im Kellergeschoss bekommt", so Groß. Dorthin gelangen die Kinder über einen separaten Treppenabgang und "können sich frei hin und her bewegen". Neben einem Hauswirtschaftsraum, Lagerplatz und einem Waschraum soll es dort Mehrzweckräume geben, in denen die Kinder spielen können. "Vielleicht auch etwas mit Wasser und Matsch", erläuterte Groß die Verbindung zu Hansgrohe. Auch die Haustechnik befindet sich im Keller.

Obergeschoss

Im neuen Anbau werden auf der Ebene des Obergeschosses Toiletten eingerichtet. Die Raumaufteilung durch die früheren Klassenzimmer wird im Großen und Ganzen beibehalten. Die städtischen Räumen sollen auch künftig den bisherigen Nutzern, also Vereine, die Volkshochschule oder auch die Musikschule, zur Verfügung stehen. Auch die bestehende Toilettenanlage aus Schulzeiten soll "nicht groß umgebaut" werden, so Groß.

Dachgeschoss

Das Dachgeschoss wird ausgebaut, um "eine nutzbare Höhe zu bekommen". Auch dort sollen große Räume entstehen, die etwa von Vereinen genutzt werden können. So sei denkbar, sagte Bürgermeister Thomas Haas, dass dort die Stadtkapelle untergebracht werden könnte, sollte die Kita sich irgendwann vergrößern. Die Fläche im historischen Kopfbau wurde früher als Wohnung genutzt. Die kleingliedrige Raumstruktur soll zurückgebaut werden, sodass – im Rahmen der denkmalschutzrechtlichen Vorgaben – eine großzügiger Fläche entsteht.

Diskussionen gab es um die künftige Beheizung des Gebäudes. Diese soll, so erklärte Stadtbaumeister Roland Grießhaber, über eine Pelletheizung erfolgen. Es seien weitere Möglichkeiten geprüft, aber allesamt ausgeschlossen worden – etwa aus Denkmalschutzgründen, die Solaranlagen auf dem Dach verhindern. Ortsvorsteher Thomas Kipp fragte, warum das Ergebnis nicht zugunsten von Hackschnitzel – "im Moment absolut das Günstigste" – ausgefallen sei. Dafür sei die Anlage mit einer Heizlast von 135 Kilowatt zu klein, gab Grießhaber die Aussage der Fachplaner wieder. Das wollte Kipp nicht so recht glauben und auch Michael Götz hegte Zweifel: "Meine Hackschnitzelanlage hat 70 KW." Kipp regte daher an, "nochmal darüber zu reden".

Inge Wolber-Berthold fragte nach der Parksituation, da Stellplätze wegfallen. "Wir müssen schauen, dass die An- und Abfahrt möglich ist", meinte Haas. Parkplätze für die Kita-Mitarbeiter müssten nicht vorgehalten werden, an der oberen Bahnhofsbrücke "gibt es einen großen Parkplatz".

Der Gemeinderat hat in der Sitzung außerdem die Planungen für den künftigen Spielplatz der Kindertagesstätte vergeben. Er soll auf dem früheren Grundschulhof entstehen.

Die Verwaltung schlug vor, damit das Fachbüro "Faktorgruen" aus Rottweil zu beauftragen, das bereits "viel Erfahrung mit Kindergartenspielplätzen hat", erklärte Stadtbaumeister Roland Grießhaber. Das Honorar beträgt rund 64 000 Euro bei anrechenbaren Kosten von circa 300 000 Euro, hatte er die Zahlen parat.

Dem Vorschlag der Verwaltung folgten die Räte einstimmig.