Die ersten Pflanzen haben in diesem Jahr bereits geblüht oder ihre Knospen ausgetrieben. Dann kamen im Südwesten Frost und sogar Schnee zurück. Welche Folgen hat das für die Pflanzenwelt? Ein Experte schätzt die Lage ein.
Blüten, auf denen der Schnee in der Sonne langsam schmilzt – ein schönes Bild, aber was macht das mit den Pflanzen? Nachdem es Ende März in Baden-Württemberg bereits relativ warm und sonnig wurde, waren die Nächte zuletzt wieder frostig. Welche Konsequenzen hat das für die Pflanzen? Haben sie Schaden genommen?
„Das ist sehr unterschiedlich“, sagt Helmut Dalitz, der Leiter der Hohenheimer Gärten. Man müsse vor allem zwischen jenen Pflanzen unterscheiden, die bereits Blüten haben und denjenigen, die noch weit davon entfernt sind. „Für die meisten Knospen ist der Frost kein Problem“, erklärt Dalitz. Sie seien ein physikalischer und chemischer Schutz. Doch was wird aus den schon blühenden Pflanzen? Auch hier müsse man ganz genau hinschauen, erklärt der Experte. „Bereits blühende Kirschen und Pfirsiche sind gefährdet“, sagt Dalitz. Auswirkungen auf die Ernte seien durchaus zu befürchten.
Magnolien: braun statt rosa
Neben Kirschen hat der Frost wohl auch die Magnolien getroffen. Bei denen, die bereits ausgetrieben haben, werden die rosafarben Blüten nun wohl braun. Auch in den Hohenheimer Gärten, wo viele Magnolien stehen, werde das in den nächsten Tagen wohl sichtbar. Doch für Magnolienliebhaberinnen und -liebhaber gibt es auch gute Nachrichten. „Manche Sorten kommen erst noch“, erklärt Dalitz von den Hohenheimer Gärten. Sie werden in den nächsten Wochen blühen.
Während der Frost so manchen Pflanzen in den vergangenen Tagen zugesetzt hat, wurde der Schnee teilweise zu einem echten Schutzmantel, so Helmut Dalitz. Zu ihnen gehören etwa die Buschwindröschen, die zu den Frühjahrsblühern im Wald gehören. Je nach Mikroklima im Wald und Schneefall trotzen ihre Blüten auch niedrigen Temperaturen.
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Mehr Sorge als der Frost bereitet Darlitz das Thema Trockenheit. „Das könnte die Pflanzen zusätzlich schwächen“, sagt er. Der Klimawandel mache sich in dieser Hinsicht bereits bemerkbar. Zwar könne nicht jedes Wetterereignis auf ihn zurückgeführt werden, aber die Häufung von besonders trockenen Zeiten sei ein klares Zeichen für die Klimakrise.
So wird das Wetter in den nächsten Tagen
Trockenheit ist aktuell nicht in Sicht. In dieser Woche soll es aber laut Meteorologinnen und Meteorologen Wind und Regen im Südwesten geben. Ab nächster Woche wird es dann nach Angaben des Deuschen Wetterdienstes wärmer. Die Temperaturen im Südwesten sollen auf über 20 Grad steigen – der Frühling kommt zurück.