Claudia Lamprecht ist mit großer Freude seit rund 25 Jahren beim legen der Teppiche aktiv dabei. Foto: Karlheinz Hoffmann

Wenn für Fronleichnam in Neuhausen wieder fleißig bunte Blumenteppiche gelegt werden, ist auch Claudia Lamprecht mit von der Partie. Sie engagiert sich hier schon lange.

Das legen von Blumenteppichen an Fronleichnam hat in Neuhausen eine lange Tradition. Hintergrund ist die Verehrung des Leibes Christi. Und noch etwas hat lange Tradition: Claudia Lamprecht wirkt beim Leben der Blumenteppiche schon seit rund 25 Jahren mit verschiedenen Gruppierungen mit.

 

Als ihre Tochter Kommunion hatte, nahm sie zum ersten Mal teil, erinnert sie sich heute. Nach so vielen Jahren weiß Lamprecht genau, worauf es ankommt: Im Vorfeld gilt es, verschiedene Blumenköpfe, Rasen, Gräser und Blütenblätter zu sammeln. Am Vorabend oder in den frühen Morgenstunden werden dann stets die Teppiche an drei oder vier Stationen ausgelegt.

Hier war in früheren Zeiten die katholische Jugend mit ihm Boot. Mitglieder des Pfarrgemeinderates waren hier ebenfalls tätig, ebenso wie einzelne Privatleute, die mitanpacken. Claudia Lamprecht hat sich zusammen mit den jeweiligen Kommunionkindern, Firmanden und in der heutigen Zeit mit dem Gemeindeteam eingebracht.

Frieden und Versöhnung sind Themen

Für sie war und ist es immer eine schöne Gelegenheit, die aktuellen Teppiche, welche nach bestimmten Ideen entstehen, zu verwirklichen. Mithilfe bunter Blumen werden stets Themen des jeweiligen Gottesdienstes verarbeitet. So kamen in der Vergangenheit unter anderem Motive, die für Frieden, Versöhnung oder auch Wege stehen, zum Tragen. Bei Themen wie dem Heiligen Geist gab es eine Taube als Vorlage. Für die Eucharistie wurde der Kelch mit Schale verwendet. Neben dem Auslegen gibt es auch Schüttelformen: Hier werden Blüten in einem Gefäß vermischt und so in den Teppich eingefügt.

Materialien nicht immer leicht zu finden

In der heutigen Zeit ist es nicht immer einfach, die notwendigen Materialien zu finden, weiß Claudia Lamprecht. Probleme gibt es auch insbesondere, wenn Fronleichnam so spät ist wie in diesem Jahr ist. Da sind einige Wiesen schon abgemäht.

Doch das Handtuch werfen die fleißigen Helfer deshalb trotzdem nicht: Mit vereinten Kräften gelang es schon in der Vergangenheit immer wieder, Teppiche zu legen. So auch in diesem Jahr, in dem Claudia Lamprecht mit dem Gemeindeteam tätig ist.

Beim Musikerheim wurde dieser schöne Teppich gefertigt. Foto: Karlheinz Hoffmann

An Fronleichnam geht die Prozession dann angeführt vom Musik- und Trachtenverein Neuhausen zu den einzelnen Stationen. Hier werden jeweils kurze Texte verlesen und Gebete gesprochen. Auf dem Teppich selbst dürfen nur der Pfarrer oder der Diakon laufen. Hierbei tragen sie die Monstranz. In der Seelsorgeeinheit finden die Prozessionen im Wechsel in einer der neun Gemeinden statt. In diesem Jahr ist Weilersbach an der Reihe.

Ursprung des Hochfests

Fronleichnam
Der Ursprung von Fronleichnam liegt im 13. Jahrhundert. Dem katholischen Hochfest liegt eine Vision der Augustinernonne Juliana von Lüttich zugrunde. Sie hatte im Traum eine Lücke im Mond gesehen, welche sie als Mangel eines Festes zur Verehrung der Eucharistie deutete. Im Jahre 1264 führte Papst Urban IV. das Fest für die gesamte Kirche ein, um die Gegenwart Christi in Brot und Wein zu feiern.