Die Türen von Elektro Eckenfels sind seit März geschlossen – und das bleiben sie auch. Mit dem Technikladen an der Hauptstraße verschwindet somit ein Friesenheimer Traditionsgeschäft. Geschäftsführer Matthias Schlenk begründet seine Entscheidung.
Elektro Eckenfels hat sich von seinem Ladengeschäft in Friesenheim getrennt. Seit März ist der Elektronikladen geschlossen. Der Geschäftszweig und Meisterbetrieb für Elektroinstallationen jeglicher Art und Photovoltaik geht wie gehabt weiter. Mit der Schließung des Ladengeschäfts geht in Friesenheim ein Traditionsgeschäft im Einzelhandel verloren.
„Langjährige Mitarbeiter sind in Rente oder gehen im kommenden Jahr in Rente und wir finden kein Personal für das Ladengeschäft“, erklärt Geschäftsführer Matthias Schlenk auf Anfrage unserer Redaktion die Gründe. Die Schließung falle dem Friesenheimer schwer, zumal mit dem Ladengeschäft auch ein Teil der Friesenheimer Geschäftswelt gehe. Endgültig Schluss ist jedoch nicht: Der Geschäftszweig und Meisterbetrieb für Elektroinstallationen jeglicher Art und Photovoltaik soll wie gehabt weitergehen.
Elektro Eckenfels war 50 Jahre mit seinem geräumigen Ladengeschäft ansässig. Elektrohausartikel jeglicher Art hat es hier gegeben. Erreichbar war das Ladengeschäft über die Friesenheimer Hauptstraße, zählte jedoch über den Gebäudekomplex in die Heiligenzeller Straße 3.
Das Geschäft hat schon einige Umzüge mitgemacht
Im kommenden Jahr feiert das Unternehmen 100 Jahre Gründungsgeschichte. Der Großvater von Matthias Schlenk, Wilhelm Eckenfels, hat das Unternehmen im Jahr 1926 gegründet. Im Jahr 1931 zog die Firma dann in das neu erbaute Geschäftshaus in der Heiligenzeller Straße 1a, später Hauptstraße 108 (Zum Lädele). Im Jahr 1954 folgte der Umzug in den Neubau in der Heiligenzeller Straße 6. Im Jahr 1970 hat Elektromeister Leonhard Schlenk das Unternehmen übernommen. Bereits fünf Jahre Später folgte der Umzug in den Neubau in der Heiligenzeller Straße 3 mit dem Ladengeschäft, das seinen Eingang in der Friesenheimer Hauptstraße hat. Im Jahr 2010 wurde aus der Einzelfirma eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit den beiden Geschäftsführern Matthias Schlenk und Bertram Burg.
Die Familie Eckenfels und Schlenk ist sehr stark mit der Friesenheimer Werbegemeinschaft verbunden. Bereits im Jahr 1899 hatten Vorfahren des heutigen Handwerks und Einzelhandels unter der Leitung von Zimmermeister Braun damals den ersten Gewerbeverein in Friesenheim ins Leben gerufen.
Die Unternehmerfamilie ist schon lange in Friesenheim vernetzt
Zum 25. Bestehen zählte der Verein im Jahr 1924 100 Mitglieder. Bis Mitte der 30er Jahre existierte der Verein, bis ihm die politischen Wirren ein Ende setzten. 1952 wagten Friesenheimer Unternehmen schließlich die Wiederbelebung des „Handels- und Gewerbevereins“ unter der Leitung von Wilhelm Eckenfels. Dennoch ging dem Verein die Luft aus – er verlief sich in den 1960er Jahren. Bis im Jahr 1978 die Werbegemeinschaft Friesenheim von Roland Eckenfels, Eduard Bähr, Leonhard Schlenk und Charlotte Schubnell mit weiteren 50 Firmeninhabern und Einzelhändlern aus der Taufe gehoben wurde.