Maria Ziegler war 30 Jahre lang Einsatzleiterin bei den Dorfhelferinnen in Friesenheim. Foto: cbs

Dorfhelferinnen: Maria Ziegler macht nach 30 Jahren Schluss als Einsatzleiterin

Friesenheim - In 30 Jahren hat Maria Ziegler fast 900 Familien begleitet und über die Dorfhelferinnen versorgt. Nun wird sie als Einsatzleiterin der Station in Friesenheim verabschiedet.

Jedes einzelne Familienschicksal ist ihr wichtig. Maria Ziegler hat ihre Zeit den Familien und den Dorfhelferinnen der Gemeinde Friesenheim geschenkt – selbstlos, zugewandt und immer mit der Zuversicht, dass alles wieder gut wird. Auch in schweren Stunden war sie Ansprechpartnerin und wusste Rat. Nun ist für Ziegler Schluss. Im Gespräch mit der Lahrer Zeitung blickt sie auf die vergangenen 30 Jahre zurück, in denen sie 894 Familien begleitet hat.

Wie es damals im April 1991 dazu kam, dass sie Einsatzleiterin wurde? "Pfarrer Georg Schreiber hat mich einfach gefragt", erzählt Ziegler. Vorher habe der Pfarrer das Amt gemeinsam mit Herbert Hertweck erfüllt. Aus dieser Frage wurde eine Tätigkeit, die sie erfüllte.

Aber ganz so einfach, wie es Pfarrer Schreiber formulierte, dass Ella Vetter, Friesenheims langjährige Dorfhelferin, nur komme um eine Unterschrift abzuholen, war es nicht. Ziegler, die selbst aus der Pflege kommt, habe sich reingekniet und stets das Wohl der Familien im Blick behalten. Seitdem ist die Nachfrage nach Unterstützung gewachsen. Hinzugekommen sind auf der Station Hilde Böhnemann, Gerlinde Mundenast, Johanna Blasel und später Claudia Killius, Sabine Lamprinos sowie Familienpflegerin Anneliese Uhl.

Schon 1991 im Homeoffice gearbeitet

Die Dorfhelferinnen unterstützen Familien bei Risikoschwangerschaften, Geburten oder Krankheit der haushaltsführenden Person – "von der Geburt bis zum Tod in allen Notsituationen", erklärt Ziegler. "Wir arbeiten im Team", betont sie immer wieder.

Direkte Zusammenarbeit und absolute Transparenz gegenüber dem Träger bestehend aus Gemeinde sowie katholischer und evangelischer Kirche ist ihr wichtig. Über das Dorfhelferinnenwerk in Sölden habe sie wichtige Fortbildungen und Seminare besucht. Viel Arbeit regelt Maria Ziegler am Telefon und in Erstgesprächen mit den Familien. "Homeoffice habe ich schon vor 30 Jahren praktiziert", erzählt die 70-Jährige lachend. Im persönlichen Gespräch höre sie zu, berate und unterstütze je nach Wunsch bei Anträgen bei den Krankenkassen oder Rentenversicherungsträgen.

Gute Zusammenarbeit mit den Sozialdiensten

Hand in Hand laufe die Zusammenarbeit mit Familien, Sozialdiensten im Krankenhaus, mit der Nachbarschaftshilfe in Friesenheim, Krankenkassen, Rentenversicherungen und den Stationen in der Region Ortenau sowie den unterschiedlichen Trägern.

Ohne die großzügige Unterstützung der Träger gäbe es diese Einrichtung der Dorfhelferinnen nicht, berichtet Ziegler. Dankbar sei sie für den starken Rückhalt, den sie in direkter Absprache mit Pfarrer Steffen Jelic erfahre. Natürlich wird sie, wenn sie mit 70 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand geht, auch die Kontakte zu den Familien und Mitarbeiterinnen vermissen. Langeweile will sie jedoch nicht aufkommen lassen. "Ich freue mich auf die Zeit für mich und meine Familie", sagt Maria Ziegler. Ab dem 1. Oktober wird es einen Zusammenschluss der Stationen Ettenheim, Friesenheim und Schuttertal geben.

Die Dorfhelferinnenstation Friesenheim wurde im Jahr 1974 gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern zählten Bürgermeister Ernst Ehret, Pfarrer Georg Schreiber, Pfarrer Heinrich Wittstock, Herbert Hertweck, Elfriede Remer, Anneliese Mäder, Friedlinde Königsmann und Irmgard Fischer.