Generalversammlung: Unverständnis über EEG-Novelle, Bürgerenergie aber grundsätzlich zufrieden
Von Hans Weide
Die Gesamtbilanz stimmt: Diesen Eindruck haben Vorstand und Aufsichtsrat den Mitgliedern bei der Generalversammlung der Bürgerenergiegenossenschaft des E-Werks (BEG) in der Sternenberghalle vermittelt.
Friesenheim. Vorstandssprecherin Brigitta Schrempp berichtete im Detail über die Entwicklung im vergangenen Geschäftsjahr. Demnach leistete der Vorstand rund 500 ehrenamtliche Stunden. Neben den administrativen Tätigkeiten gal es dabei unter anderem die Betriebsführung der bestehenden Anlagen, die Prüfung von Projekten im Bereich Fotovoltaik, Wind- und Wasserkraft und speziell die Umsetzung der Projekte Windenergieanlage Prechtaler Schanze und der PV-Anlage bei den Technischen Betrieben Offenburg zu bewältigen.
Derzeit hat die BEG 1061 Mitglieder. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein Plus von 220. Die politische Tätigkeit der BEG wurde maßgeblich durch die letzte Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) beeinflusst. Unter anderem wirkten sich die sinkenden Vergütungen und Renditen auf den PV-Bereich, der administrative Aufwand und die hohen Hürden im Rahmen der Genehmigungsverfahren und nicht zuletzt der Rückgang der Zuschüsse hemmend auf den Ausbau alternativer Energien aus.
Anhand von einigen Beispielen zeigte Schrempp auf, dass man insgesamt den Eindruck haben könne, dass die Bundesregierung die Energiewende deutlich abbremsen wolle.
Jahresabschluss liegt fast zwölf Prozent über dem von 2014
Vorstandsmitglied Frank Kunzelmann stellte anschließend die realisierten Projekte vor. Dazu gehören die Fotovoltaikanlagen Mattenhof und Freizeithof Langenhard, die Windanlagen Schopfheim/Berghülsen sowie die bei den Technischen Betrieben Offenburg. Die Anlagen erfüllten die Erwartungen, das heißt, Stromerzeugung und Einspeisevergütungen lagen über Plan und es gab keine technischen Probleme. Auch die Windkraftanlage Prechtaler Schanze habe sich nach ihrer Inbetriebnahme bewährt. Zu den laufenden und geplanten Projekten zählten die Wasserkraftanlage Geisteichwehr, die Windanlagen Kambacher Eck oder die Anlagen auf dem Langenhard, in Friesenheim, Gengenbach und Hohberg.
Die Gewinn- und Verlustrechnung zum Jahresende 2015 schloss mit einem Plus von knapp zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr ab. Uneinig war man sich über die Verwendung des nicht investierten Kapitals der Genossenschaft. Dazu hatte der Vorstand eine zeitnahe Investition in mögliche neue Projekte oder eine Rückzahlung von Genossenschaftskapital an die Mitglieder vorgeschlagen. Nach längerer Diskussion entschied sich die Versammlung für die Rückzahlung.
Großes Lob erhielt der Vorstand vom Aufsichtsrat der Genossenschaft. Dazu bescheinigte die Vorsitzende Rita Klee eine vorbildliche Tätigkeit im Sinne der Genossenschaft, sowohl in der Verwaltung als auch in der Entwicklung. Turnusmäßig wurde anschließend ein neuer Aufsichtsrat bestimmt. Nach der geheimen Wahl setzt sich der neue Aufsichtsrat wie folgt zusammen: Bernd Aberle, Manfred Bannwarth, Armin Huber, Rita Klee, Norbert Knopf, Helmut Kopf, Peter Schäfer, Klaus Seidel, Jürgen Streif, Klaus Zehnle, Florian Zimmermann, Thorsten Zimmermann und Peter Pohlmann.