Armin Witt ist jeden Abend mit Hund Rocky auf Achse. Gerade bei der Senioreneinrichtung Kursana-Domizil fallen ihm immer wieder die vollen Mülleimer auf. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Rat: Bürger klagen über verschmutzte Straßen und Plätze

Friesenheim (cbs). Wenn Armin Witt abends mit seinem Hund Rocky die Runde dreht, dann hat er das orangefarbene Tütchen bereits in den Behälter beim Seniorenzentrum Kursana-Domizil geworfen. Gerade einmal 30 Meter dürfte dieser vom kommunalen Mülleimer "Am Dorfgraben" entfernt sein. Dort stapelt sich der Müll bis hoch zum Rand. Dass die Gemeinde derzeit mit mehr Müll zu tun hat, wurde auch in der jüngsten Ratssitzung angesprochen. Zu viel Müll entlang der Straßen, Wegen und öffentlichen Plätzen beklagte unter anderem Simone Buttenmüller (GLU). Sie appelliert an die Vernunft jedes einzelnen. "Es sollten Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen für die Situation sensibilisiert werden", sagte Buttenmüller. Judith Janus (FW) war der Meinung, über die Schulen am besten an die jüngeren Leute ranzukommen. Dort sollte Werbung fürs Aufräumen gemacht werden. Aber natürlich gebe es auch zweierlei Sorten von Mensch. Martin Buttenmüller (CDU), der auch Lehrer an der Realschule und Werkrealschule Friesenheim ist, antwortete: "In jedem Lehrplan ist das Thema Müll verankert. Die Schule macht schon längst ihre Hausaufgaben." Vielen Jugendlichen sei das Müllproblem bewusst. Dies bekräftigte auch Charlotte Schubnell (CDU), "auch viele Ältere räumen nicht auf. Ich erinnere einmal an die desolaten Zustände rund ums Kursana." Freitagmittags hätten die Mitarbeiter des Bauhofs alle Hände voll zu tun, um die vollen Mülleimer zu leeren und Sonntagabends sehe es wieder genauso aus wie zuvor. Andreas Bix (FW) erkennt darin ein "gesellschaftliches Problem". "Da sollten wir darauf achten, dass die Mülleimer regelmäßig geleert werden", so Bix. Bauamtsleiter Markus Reinbold betonte: "Im Winter werden die Mülleimer am Montag und Freitag geleert. Im Sommer reicht das nicht. Da werden sie noch zusätzlich am Mittwoch geleert." Reinbold setzte nach: "Sollte ein Mülleimer voll sein, dann ist das kein Freifahrtschein, den Müll einfach in die Landschaft zu schmeißen. Dann nimmt man ihn halt mit."

Müll sei kein Friesenheimer Problem, stellte Joseph Hugelmann (GLU) fest. "Es gibt zu viel ›Einwegscheiß‹ zu kaufen." Pfand sei zu billig. Von oberster Stelle müsste die Situation reguliert und teurer gemacht werden. Zumal es sich auch um eine ökologische Verschmutzung handele. "Wir lösen das in Friesenheim nicht, das muss die Politik lösen."