Stadtradel-Entspurt am Wahlsonntag: Pfarrer Rainer Janus mit seinem Liegerad und Peter Spengler kurz vor der Abfahrt ins Elsass. Foto: Bohnert-Seidel

Stadtradeln: Spitzenreiter bleibt die Evangelische Kirchengemeinde

Friesenheim - 350 Radler aus Friesenheim, 300 weniger als im Vorjahr, sind in den vergangenen drei Wochen insgesamt 91.594 Kilometergefahren – so viel wie im vergangenen Jahr.

Am Wahlsonntag ist das Stadtradeln zu Ende gegangen. Die Teilnehmer sollten 21 Tage lang möglichst viele Alltagswege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurücklegen. Friesenheim hat sich zum zweiten Mal beteiligt und ging mit 30 Teams an den Start – 15 weniger als 2020. Den ersten Platz erstrampelte sich die Evangelische Kirchengemeinde mit ihrem Team-Kapitän Pfarrer Rainer Janus. Auf Platz zwei verwiesen die Protestanten den RSC dicht gefolgt auf Platz drei vom TV Oberschopfheim. Firma Albea hat sich aus Schuttern den vierten Platz geholt und das Team Rathaus liegt auf Platz 5.

In Friesenheim rangierte bis zum Sonntagabend der RSC wieder auf Platz eins. Dass sich im Ranking auf die Nacht hin noch so mancher Listenplatz ändern sollte, hätte niemand mehr gedacht. Absoluter Spitzenreiter beim Stadtradeln in Friesenheim bleibt die Evangelische Kirchengemeinde mit 13.687 Kilometern, die sich auf 30 Teilnehmer verteilen. Dass die Anzahl der Kilometer sprunghaft gestiegen ist, liegt daran, dass einige Teilnehmer erst am Sonntag ihre Kilometer für die vergangenen 21 Tage digital erfasst haben. Der TV Oberschopfheim hat sein Vorhaben, die 10.000 Kilometer in diesem Jahr zu knacken, mehr als erfüllt: 11.088 Kilometer verteilt auf 58 Teilnehmer sind zusammengekommen. Obwohl der RSC Friesenheim mit 11.621 Kilometer auf dem zweiten Platz rangiert, hat er mit 18 Teilnehmern durchschnittlich pro Person die längste Wegstrecke von 646 Kilometer zurückgelegt. Wer den RSC kennt, weiß, dass die Frauen und Männer im Verein schnell mal 70 bis 100 Kilometer in einer Trainingseinheit zurücklegen.

Pfarrer Rainer Janus hatte sich 1.000 Kilometer vorgenommen

Auch Pfarrer Rainer Janus hat einiges zusammengeradelt. Vom Pfarrhaus zur Kirche, zu Besprechungen in den Offenburger Raum, nach Lahr – alles wurde mit dem Fahrrad zurückgelegt. Selbst einen Anhänger für Hündin Aurelia hat er zum Transportanhänger für Getränkekisten umgebaut, damit auf das Auto nach wie vor verzichtet werden kann. An den Wochenenden hat er sein Team zu Ausflügen eingeladen, schließlich ist das auch wieder in Gemeinschaft gut möglich. Nur am Wahlsonntag blieb er mit Peter Spengler allein. Regen hatte sich angekündigt. Um 11 Uhr hatte Janus sich gemeinsam mit Spengler auf den Weg nach Frankreich gemacht. Die Tour führte die beiden an den Canal du Rhone au Rhin über Nonnenweier und die Staustufe Gerstheim nach Krafft. Ehefrau Judith ist zuhause geblieben. Sie war als Wahlhelferin eingeteilt. Mit 1.270 gefahrenen Kilometern in drei Wochen dürfte sie ohnehin eine der absoluten Spitzenradlerinnen sein. Spengler, mit 79 Jahren der Senior unter den Radlern, brachte es in der Evangelischen Kirchengemeinde mit 1.124 Kilometern immerhin auf Platz 2. Pfarrer Janus meinte am Sonntagmorgen: "Ich habe mir in diesem Jahr die 1.000 Kilometer für das Stadtradeln gesetzt." Am Sonntagmorgen trennten ihn davon noch zwölf Kilometer. Am Ende zeigt seine Kilometerzähler 1.089 Kilometer an. "Ich denke, jeder Kilometer zählt, der vor allem auch weiterhin mit dem Fahrrad gefahren wird", so Pfarrer Janus. Nur, wenn das Fahrrad anstatt des Autos genommen wird, sei dies eine echte Form des Klimaschutzes.

Insgesamt sind für Friesenheim in diesem Jahr 350 Radler (Vorjahr 650) in 30 (Vorjahr 45) Teams an den Start gegangen. Darunter waren auch neun Gemeinderäte (Vorjahr elf) dabei. Gesammelt wurden insgesamt 91.594 Kilometer (Vorjahr 90.000) für die Gemeinde.