Vier Monate hat er an seinem neuen Buch gearbeitet, nun ist es fertig: Josef Eisenbeis ist stolz auf sein neues Werk "Der Weg ins 20. Jahrhundert". Foto: Bohnert-Seidel

Historie: Josef Eisenbeis bringt "Der Weg ins 20. Jahrhundert" heraus

Oberweier - Josef Eisenbeis hat ein neues Buch zur Geschichte von Oberweier herausgebracht. In den Mittelpunkt rückt er darin Menschen, Persönlichkeiten und Originale aus dem vergangenen 20. Jahrhundert.

Kaum jemand kennt die Menschen in Oberweier und ihre Geschichten so gut wie Josef Eisenbeis, Träger der Staufermedaille. Niemand soll in Vergessenheit geraten. Schon gar nicht besondere Originale und Persönlichkeiten. Ihnen hat er jetzt ein Buch gewidmet: "Der Weg ins 20. Jahrhundert."

"Vor allem Menschen prägen unser Leben", erklärt Eisenbeis im Gespräch mit der Lahrer Zeitung. Es sind Menschen, an die sich der 84-Jährige heute noch sehr gut erinnert, weil sie ihn ein Stück des eigenen Weges direkt oder aus Erzählungen begleitet haben. "In einem Ort wie Oberweier kennt man sich halt." Mehr als 40 Familien haben ihre Zustimmung für eine kleine biografische Veröffentlichung von Familienangehörigen erteilt.

Vom Schuhmacher bis hin zum Heimatmaler

Eine Persönlichkeit stellte der Lahrer Zeitung etwas näher vor: Valentin Köhninger (1881 bis 1926). Dieser war Schuhmacher, Uhrmacher und Uhrensammler in Oberweier. Gegenüber dem Pfarrhaus stand seine Werkstatt. Natürlich habe er auch die Schuhe des Pfarrers besohlt. "Als dieser wunderschöne Lederstiefel zur Besohlung brachte, wollte der Schuhmacher selbst einmal mit den schönsten, auf Hochglanz polierten Stiefeln in die Kirche gehen", so Eisenbeis. Bei der Austeilung der Kommunion habe der Pfarrer seine eigenen Stiefel erkannt und fortan nur noch die Schuhe einzeln zur Besohlung gebracht. "Mir ist es ein Anliegen, den jüngeren Generationen, diese Menschen ins Gedächtnis zu rufen", erklärt Eisenbeis und geht in seinen Erzählungen über zu den Nähwerkstätten in Oberweier. Frieda Kromer, Anna Stuber und Johann Bürkle haben Herrenanzüge und Hochzeitskleider entworfen. Persönlich seien sie in die Häuser gekommen und haben Maß genommen. Nicht jeder Haushalt verfügte über eine Nähmaschine. Vom Konsum-Sepp Josef Weschle war die Rede, der als Bevollmächtigter der Zigarrenfabrik Himmelsbach schon 1918 den ersten Konsumverein gegründet habe. Über Großeinkäufe erhielten Beschäftigte der Fabrik günstigere Güter. Ein erster Konsum-Markt wurde in der Mittlere Dorfstraße/Ecke Adlerstraße betrieben. Mit dem Pferdefuhrwerk habe er weitere Filialen in Diersburg und Niederschopfheim beliefert.

Auch dem Heimatmaler Franz Eble sowie der Porzellanmalerin Elfie Vieser werden Biografien gewidmet. Die Berufsbezeichnung Schuldiener habe Helmut Waldi mit Würde getragen. "Er war ›Mädchen für alles‹ und verrichtete auch den Mesnerdienst in der Kirche", erzählt Eisenbeis. Dass ein Mensch aus Leidenschaft für den Fußball als Schiedsrichter am Wochenende mit dem Fahrrad bis nach Renchen zum Pfeifen gefahren ist, bleibe eine Einzigartigkeit, die Franz Hahn, Fabrikarbeiter, Gemeinderat und Schiedsrichter beschreibt. "Die Fahrräder waren natürlich nicht mit den heutigen Modellen vergleichbar", gibt Eisenbeis zu bedenken.

Vier Monate hat Josef Eisenbeis an seinem siebten Band aus der Reihe "Aus der Geschichte in Oberweier" geschrieben. Das Buch über die Menschen ist ihm eine Herzensangelegenheit. Das Buch "Der Weg ins 20. Jahrhundert, Menschen-Persönlichkeiten-Originale" in Oberweier ist direkt beim Verfasser unter Telefon 07821/66 88 für 20 Euro zu erwerben.