Ein Feuerwehrmann begutachtet den Schaden in dem Ladengeschäft in Friedrichshafen. Es brannte völlig aus. Foto: dpa

29-jähriger Mann soll mindestens zwei Brände in Friedrichshafen gelegt haben. Ermittlungen laufen.

Friedrichshafen - Nach mehreren Bränden in der Friedrichshafener Altstadt am Sonntagmorgen hat die Polizei einen 29-jährigen Mann festgenommen. Dies gaben die Staatsanwaltschaft Ravensburg und das Polizeipräsidium Konstanz in einer gemeinsamen Presseerklärung bekannt.

Nach den bisherigen polizeilichen Erkenntnissen hatte der mutmaßliche Täter zunächst gegen 5 Uhr einen Blumenkübel gegen die Schaufensterscheibe eines Geschäfts in der Schanzstraße geworfen, ehe er sich in die Tiefgarage (Parkhaus am See) in der Karlstraße begab und dort auf verschiedenen Parkebenen mehrere dort abgestellte Autos in Brand steckte. Dabei brannten sechs Fahrzeuge vollständig aus, etwa ein Dutzend weiterer Autos wurde durch Rußniederschlag in Mitleidenschaft gezogen.

Allein der an den Autos angerichtete Sachschaden beläuft sich auf über 100.000 Euro. Der Gebäudeschaden lässt sich derzeit noch nicht beziffern. Die Tiefgarage ist bis auf Weiteres gesperrt.

Während die Freiwillige Feuerwehr erste Löschmaßnahmen ergriff, brach in einem etwa 150 Meter entfernten Raumausstattungsgeschäft in der Karlstraße ebenfalls ein Feuer aus, das den Laden im Erdgeschoss komplett vernichtete. Insgesamt acht Menschen, die sich in dem mehrstöckigen Wohn- und Geschäftshaus aufhielten, wurden von der Polizei und Feuerwehr evakuiert. Vier davon wurden vom Rettungsdienst an Ort und Stelle vorsorglich wegen Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ambulant behandelt, mussten jedoch keine weitere ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Der Tatverdächtige war während des Einsatzes nach dem Hinweis einer Zeugin in unmittelbarer Nähe der Brandorte von der Polizei vorläufig festgenommen worden. Da er unter Alkoholeinwirkung stand, wurde die Entnahme einer Blutprobe veranlasst.

Ob der Brand eines stillgelegten Lagerschuppens beim Stadtbahnhof in Friedrichshafen, zu dem die Feuerwehr bereits gegen Mitternacht ausrücken musste, im Zusammenhang mit den Brandfällen steht, ist ebenso Gegenstand der weiteren kriminalpolizeilichen Ermittlungen wie die zur Brandentstehung und dem Motiv des Tatverdächtigen.

Dieser wurde heute Nachmittag auf Antrag der Staatsanwaltschaft der Haftrichterin vorgeführt, die gegen den Beschuldigten die Untersuchungshaft anordnete.