Nicht nur Bürgermeister Christian Wörpel und Hauptamtsleiter Andreas Herdner schauen gespannt zu, wie Christof Hock und Monika Ganter – mit Unterstützung von Rechnungsamtsleiter Harald Hafner – die Friedhofsbelegung erläutern. Foto: Kommert

Kommunales: Gemeinderat ist vor Ort am Friedhof / Bürger kritisieren viele scheinbar leere Flächen

In jüngster Zeit hatte es immer wieder einmal Kritik gegeben, die Bürger an Gemeinderatsmitglieder herantrugen – der Friedhof war dabei Thema. Die Gestaltung mit vielen scheinbar leeren Flächen, aber auch fehlende Bestattungsformen wurden dabei moniert.

Schönwald. Zunächst stellten Bauhofleiter Christof Hock und Verwaltungsmitarbeiterin Monika Ganter den Ratsmitgliedern und einigen Zuschauern die Friedhofs-Ordnung vor, die über eine Software die Belegung darstellt – vor allem Familiengräber blieben oft sehr lange bestehen, wenn zwischen den Zeitpunkten des Todes ein längerer Zeitraum stehe. Eine Neubelegung schließe sich dann zunächst aus.

Steigende Nachfrage

Dann trug bei diesem Vorort-Termin die Verwaltung wegen der Kritik an den bestehenden Bestattungsformen vor, eine Baumgrabbestattung zu ermöglichen. Die Form sei in den vergangenen Jahren immer populärer geworden und erfahre eine stetig steigende Nachfrage. Bereits vor der Pandemie habe sich deshalb die Verwaltung mit dem Thema Baumgrab auseinandergesetzt und sich dazu wegen verschiedener Urnensysteme kundig gemacht.

Letztendlich seien dann Angebote von der Firma Weiher sowie von der Firma BGU BaumGrabUrnenanlage eingeholt. Beide Firmen böten laut Bürgermeister Christian Wörpel ein Urnen-Kammersystem an, bei dem mehrere Urnen in einem Erdrohr aus Edelstahl eingelassen werden können. Das Rohr schließe dann mit einem Grabsiegel ab, das beschriftet werden könne. Die Rohre könnten beispielsweise um einen Baum herum angeordnet und durch einen Weg verbunden werden, so seine Idee.

Bei der Einholung von Angeboten habe man sich seitens der Verwaltung auf ein System festgelegt, in dem jeweils zwei Urnen im Erdrohr Platz finden könnten. Die Angebotspreise liegen bei der Firma Weiher dabei für bis zu zwei verrottbare Urnen bei rund 510 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Dazu kommt ein hochwertiges, jeweils beschriftetes Namensschild zu brutto 58 Euro.

Erkennbare Wertigkeit

Das Urnenkammersystem der Firma BGU für bis zu zwei Urnen zu 470 Euro erscheint günstiger, dazu komme ein Namensschild mit neun Euro, jeweils brutto. Der Einbau der Erdrohre erfolge bei beiden Systemen unkompliziert mit Hilfe eines Erdbohrers und könnte durch den Bauhof erfolgen. Hinsichtlich der Preise stellt hier die BGU zwar die günstigere Alternative dar, aus Sicht der Verwaltung ist jedoch das Grabsiegel bei Weitem nicht so hochwertig und schön wie beim anderen Anbieter.

Aus Sicht der Verwaltung sollte beim Grabsiegel eine gewisse Wertigkeit zu erkennen sein, zudem bietet hier die Firma Weiher mehrere Motive wie den Lebensbaum, Alpha und Omega oder eine Lilienblüte an. Bei Bedarf könne er ein Muster eines solchen Grabsiegels auch bestellen und in einer der kommenden Sitzungen vorführen, meinte Herdner.

Als Ort für die Anlage schlug Wörpel den Übergangsbereich zum Wald vor, der schon einmal für anonyme Urnengräber vorgesehen war. Hier könnte man Wege anlegen – gepflastert oder auch mit wassergebundener Decke. Hier kam sowohl von Johannes Göppert (FLS) als auch von Clemens Herrmann Protest – das sollte man so naturnah wie möglich halten.

Gremium befürwortet

Die Verwaltung schlug vor, für das kommende Haushaltsjahr Finanzmittel für die Errichtung einer Baumgrabanlage mit 20 Urnenplätzen bereit zu stellen, was der Rat befürwortete. Dabei sollten auch die Kosten für die Gestaltung des Ortes enthalten sein.