Manche nennen es Ausblühungen, manche einen Schandfleck: Die Friedhofsmauer bleibt verschmutzt. Foto: Dold

Es ist eine unendliche Geschichte – der Ärger um die Friedhofsmauer in Lauterbach. Nun hieß es: Ring frei für die nächste Runde.

Lauterbach - Bürgermeister Norbert Swoboda berichtete im Gemeinderat von einem kürzlich stattgefundenen Ortstermin mit allen Beteiligten.

Nun soll eine weitere Versuchsfläche hinter der Aussegnungshalle angelegt werden, um die Ursachen für die verunstaltete Mauer herauszufinden. Allgemeine Tendenz ist zwar, dass der Kleber schuld ist.

Anwälte reiben sich die Hände

Der Haken: Alle Beteiligten weisen die Schuld von sich. So argumentiert die Baufirma beispielsweise, dass sie sich strikt an alle Vorgaben gehalten habe, die man ihr aufgetragen habe.

Zudem, so Swoboda, habe ein Unternehmen ein Angebot für die Versuchsfläche übersenden wollen. Passiert ist indes: nichts. "Die ganze Angelegenheit ist leider sehr, sehr zäh und unbefriedigend", gab sich der Bürgermeister zerknirscht.

Eine neue Mauer bekomme man auf keinen Fall, da eine solche Maßnahme nicht im Verhältnis zum Schaden der Verschmutzung stehe, ergänzte er. Es gibt also offensichtlich noch viel Redebedarf zwischen allen am Bau Beteiligten und der Gemeinde – besonders Anwälte dürften sich deshalb die Hände reiben.

Weitere Staudengräber geplant

Derweil besichtigte der Ausschuss für Umwelt und Technik den Friedhof. Der Grund: Es sollen neue Staudengräber angelegt werden, da diese mit Abstand am häufigsten nachgefragt werden und es Erweiterungsbedarf gibt.

Gemeinsam mit der Friedhofsplanerin Ilse Siegmund wurde ein Entwurf erarbeitet, in welchem zahlreiche weitere Staudengräber angelegt werden können. Allerdings: Die Kosten würden sich laut Planung auf 267 000 Euro belaufen. Der größte Brocken sind die Beton-Mauern inklusive der Fundamente, für die knapp 100 000 Euro veranschlagt werden. Für Vegetationsflächen und weitere Maßnahmen an Außenanlagen und Freiflächen sind jeweils rund 20 000 Euro eingeplant.

Das bisherige Konzept soll nun überarbeitet werden. Zudem sollen die exakten Kosten eingeholt und das Projekt im Gemeinderat vorgestellt werden. Sofern finanzierbar, sollen die Kosten in den Haushaltsplan 2023 eingestellt werden.