Im kommenden Frühjahr entscheidet der Ortschaftsrat darüber, auf welchen Flächen neue Bäume für Baumgräber gepflanzt und Blühwiesen auf dem Friedhof in Schura angesät werden sollen. Foto: Ingrid Kohler

Bei einer Begehung im Frühjahr 2026 will der Ortschaftsrat die künftige Gestaltung des Friedhofs in Schura festlegen. Für reichlich Ärger sorgen Diebstähle und Beschädigungen.

Nachdem aus Gründen einer einheitlichen Gebührenordnung der Friedhof Schura der städtischen Gebührenordnung angepasst worden war, bei der auch die Ortsfremdengebühr abgeschafft worden waren, blieben die anderen Zuständigkeiten weiter in der Hand der Ortschaft. So auch die Aufteilung der Grabfelder und deren Belegung.

 

Ortsvorsteher Wolfgang Schoch blickte bei diesem Thema weit zurück in die Geschichte bis ins Jahr 1846, als der erste Schuraer Friedhof seiner Bestimmung übergeben wurde.

Das erste Grabfeld nordöstlich des Eingangs und östlich des Ehrenmals sei bereits im Jahr 1918 erstmals voll belegt gewesen und sei geschlossen worden. „Infolge Platzmangels wurde dieses Feld aber im Jahr 1963 für weitere Sargbestattungen frei gegeben.“

Urnenwände wenig gefragt

Allerdings sei festgestellt worden, dass eine Verwesung infolge des feuchten Lehmbodens und der Durchnässung der Erde nicht stattgefunden hatte und die Särge konserviert waren. Deshalb sei der Friedhof Schura im gleichen Jahr Richtung Westen erweitert worden.

Diese Erweiterung sei 1969 fertiggestellt gewesen. Im Jahr 2016 habe der Ortschaftsrat aufgrund vieler Nachfragen nach Baumgräbern beschlossen, diese zuzulassen, nachdem die wenige Jahre zuvor errichten Urnenwände nicht so angenommen wurden, wie zunächst geplant. Inzwischen gibt es drei Bäume für Baumbestattung, doch jetzt müsse erneut darüber beraten werden, wo die nächsten Bäume stehen sollen und wie der Friedhof insgesamt künftig gestaltet wird.

Naturnahe Gestaltung

Bei einer vor den Sommerferien vorgenommenen Begehung mit der Friedhofsverwaltung sei man übereingekommen, dass das Grabfeld Nr. 1, also das Feld aus dem Jahr 1846, das ab 1963 nochmals belegt worden ist, und bei dem so gut wie keine Verwesung im Erdreich stattfindet, für weitere Erdbestattungen komplett zu sperren, erklärte der Ortsvorsteher. Stattdessen sollen Bäume für künftige Baumbestattungen gepflanzt werden.

Auch soll über die Anregung der Bürger, auf dem Friedhof im Bereich der ruhenden Grabfelder, wo bisher Rasenfelder sind, Blumenwiesen anzulegen, entschieden werden. „Sollte eine Mehrheit des Ortschaftsrates dafür sein, werde ich mit der Friedhofsverwaltung und dem Baubetriebshof Gespräche führen, wie man dies am besten umsetzen kann“ erläuterte Schoch. Es solle nicht nur naturnah gestaltet werden, sondern auch gepflegt aussehen. „Meine Erfahrungen als Ortsvorsteher sind die, dass die Leute gerade auf dem Friedhof diesbezüglich genau hinschauen, ob und wie er gepflegt wird“, stellte er fest.

Stelle für Friedhof gestrichen

Früher habe es eine Mitarbeiterin gegeben, die sich speziell um den Friedhof gekümmert habe, doch „diese Stelle wurde für Schura vor sechs Jahren gestrichen“. Der Ortschaftsrat war sich einig, die anstehenden Entscheidungen bezüglich der Bäume und der Blumenwiesen erst nach einer gemeinsamen Begehung im März 2026 zu treffen.

Seit längerer Zeit wird der Friedhof Schura immer wieder von Vandalismus heimgesucht. So wurden schon Wasser und Gießkannen gestohlen. Viel schlimmer aber sei, dass die öffentliche Toilette schon zwei Mal vorsätzlich mit Papier verstopft wurde, so dass immer eine Entsorgungsfirma bestellt werden musste.

Anlage geschlossen

„In Absprache mit der Friedhofsverwaltung sind wir nun übereingekommen, die öffentliche Toilette zu schließen“, erklärte Ortsvorsteher Schoch die Entwicklung. An Tagen mit Beerdigungen sei die Toilette jedoch geöffnet.