Die Gemeinde Bitz lässt die Trauergäste nicht länger im Regen stehen und plant eine Überdachung. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Vorplatz zur Leichenhalle wird überdacht / Kanalanschluss

Der Vorplatz der Leichenhalle auf dem Bitzer Friedhof erhält eine Überdachung. Damit sollen Trauergäste besser vor Wettereinflüssen geschützt sein.

Der Vorplatz der Leichenhalle auf dem Bitzer Friedhof erhält eine Überdachung. Damit sollen Trauergäste besser vor Wettereinflüssen geschützt sein.

Bitz. Trauergemeinden, die Verstorbenen auf dem Bitzer Friedhof das letzte Geleit geben, sind aktuell noch Wind und Wetter ausgesetzt. Insbesondere im Winter bei kaltem Wetter, bei Regen, aber auch bei praller Hitze ist das problematisch.

"Die Zahl der konfessionslosen Bürger steigt, immer weniger möchten eine Beerdigungsfeier in kirchlichem Rahmen", erklärt Bürgermeister Hubert Schiele in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Die Lösung: Eine Überdachung eines Teils des Vorplatzes, unter der die Trauergemeinde vor Wettereinflüssen geschützt ist. Das Vorhaben wurde in der mittelfristigen Finanzplanung immer wieder aufgeschoben, jetzt soll es endlich realisiert werden.

Architektin Friederike Straubinger aus Burladingen hat gemeinsam mit der Verwaltung einen Entwurf für eine mögliche Überdachung des Vorplatzes der Leichenhalle erarbeitet, den sie den Gemeinderäten vorstellte.

Die Überdachung soll an drei Seiten mit Glaswänden versehen werden, die Wettereinflüsse abhalten, zudem wird der Platz mit Sitzbänken mit Holzauflagen versehen werden. Und nicht zuletzt soll es einen Streifen Oberlichtverglasung geben.

Auch die Möglichkeit, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach anzubringen, wurde in der Sitzung angesprochen. Die Kosten für die Ausführung des Entwurfs belaufen sich auf circa 231 000 Euro inklusive Baunebenkosten. 37 000 Euro, die für die Sanierung der Leichenhalle geplant sind, sind bereits enthalten.

Einige Gemeinderäte äußerten Bedenken, ob die Glaswände im Sommer nicht einen Hitzestau unter dem Vordach begünstigten. Wolfgang Ziemen entgegnete dem allerdings, dass in der Bitzer Höhenlage vielmehr Schnee und Kälte ein Problem werden könnten; Hitze hingegen nur an wenigen Tagen.

Margitta Barth regte an, eine Dachbegrünung der Leichenhalle in Erwägung zu ziehen – aus Umweltgründen, aber auch aus optischen.

Als letztes Gebäude wird die Halle an den Kanal angeschlossen

In diesem Zug soll auch die Leichenhalle als letztes Gebäude der Gemeinde mit Abwasseranfall an die Kanalisation angeschlossen werden. Da der Kanalanschluss nach dem Bau der Überdachung nicht mehr wirtschaftlich auszuführen ist, muss dieser vorher eingebaut werden. Die Kosten für den Kanalanschluss und die Verlegung eines neuen Pflasterbelags auf dem gesamten Vorplatz der Leichenhalle hat das Büro Kovacic Ingenieure auf circa 90 000 Euro geschätzt.

Nun gelte es zu beraten, ob der gesamte Vorplatz neu gepflastert werden, oder ob teilweise Grünfläche angelegt werden soll.

Anfallen werden Honorarkosten von 15 000 Euro für das Büro Kovacic aus Sigmaringen, das sich der Ausschreibung und der planerischen Umsetzung der Tiefbaumaßnahmen annimmt, sowie 30 000 Euro für die Architektenleistung auf Basis des vorgestellten Entwurfs mit der Planung, der Erstellung eines Baugesuchs und den Ausschreibungen. In den Kosten sind Honorare und Tragwerksplanung berücksichtigt. In der Summe beläuft sich die Baumaßnahme für Vordach und Kanalhauanschluss auf 321 000 Euro. Fördermittel aus dem Ausgleichstock in Höhe von 95 000 Euro sind beantragt, die Bewilligung stehe noch aus. "Wenn der Zuschuss bewilligt wird, kommen wir im Haushalt zurecht", meinte Schiele. Darin sind für die Maßnahme 240 000 Euro eingestellt.

Die Gemeinderäte stimmten einer Beauftragung der Architektin Straubinger und des Büros Kovacic jeweils mit der Planung und Ausschreibung der beiden Gewerke zu.