Der Friedhof in Wellendingen – hier der Blick Richtung Rathaus – ist großzügig angelegt Foto: Pfannes

Die letzte Ruhestätte in einem Urnenbaumgrab oder in einem Sargrasengrab ist ab April in Wellendingen und Wilflingen möglich.

Die Friedhöfe der Gemeinde Wellendingen erlauben ein würdevolles Abschiednehmen von Angehörigen in einem Rahmen, der die Seele streichelt, obwohl die jeweilige Hauptverkehrsstraße nicht weit entfernt liegt.

Nach Klausurtagung im Juli 2022 und aktueller Diskussion im Gemeinderat ermöglichen die Entscheidungsträger künftig zwei weitere Grabarten: Urnenbaumgräber und Sargrasengräber.

Was es nun gibt

Urnenbaumgräber: Um einen Baum – Favorit ist ein großblättriger Tulpenbaum – werden 16 Urnenwahlgräber im Kreis angeordnet. Die Pflege der Gräber und der Steine übernimmt die Gemeinde. Auf dem Grab dürfen keine Blumen, Bepflanzungen oder andere Dekorationen abgelegt werden. Sargrasengräber: Auch hier wird den modernen Zeiten in gewisser Weise Tribut gezollt. Auf einer Wiese werden die einzelnen Grabsteine in einer Reihe aufgestellt. Die Pflege des Rasens obliegt der Gemeinde. Blumen, Bepflanzungen oder andere Dekorationen sind nicht erlaubt.

Pflegeaufwand gering

Bei beiden neuen Grabarten geht der Pflegeaufwand für Nutzungsberechtigte gegen Null. Neben anderen Gründen ist einer, dass eben die Angehörigen nicht mehr am Ort wohnen und sie sich deshalb um die Grabpflege nicht in diesem Maße kümmern können, wie es noch vor einigen Jahren der Brauch war.

An diesem Abend ändert der Gemeinderat die Friedhofssatzung. Neue Gebühren inklusive. Die letzte Erhöhung stammt aus dem Jahre 2017 und galt dem Jahre 2020. Nun hat sich einiges verändert; generell, aber auch wegen den steigenden Bewirtschaftungs- und Unterhaltungskosten der Anlagen. Außerdem schlagen zum Beispiel neue Wege zu Buche.

Mögliche Probleme

Ab April gelten nun nach einstimmigen Beschluss die neuen Gebühren, eine weitere Erhöhung um zehn Prozent greift ab dem Jahre 2026. Dann sollte bis zum Jahre 2030 Ruhe einkehren.

Mit dem Blick Richtung Lemberg: der Gottesacker in Wilflingen; rechts die Hecke , dahinter die Bergstraße. Foto: Pfannes

Für das Anlegen der zwei neuen Grabarten wird die Gärtnerei Zink beauftragt. Die Reihe mit den Sargrasengräbern soll in Wilflingen entlang der Hecke an der Bergstraße entstehen. In Wellendingen wird die Hecke Richtung Rathaus genannt.

Generell sehr hilfreich bei dieser insgesamt sensiblen Problematik war und ist Tobias Schlenker. Der Bürgermeister-Stellvertreter trug viel Fachwissen während des Entscheidungsfindungsprozesses bei.

Dass das Sujet Friedhof nicht einfach ist, zeigt sich allein darin, als sehr detailliert über die Rasenpflege diskutiert wird. Aber auch die Erfahrungen in anderen Gemeinden lassen gewisse Schwierigkeiten erahnen, falls eben doch Blumen, Kerzen oder Dekorationen abgelegt werden, obwohl diese zwei neuen Grabarten eben gerade dafür nicht vorgesehen sind.