Die Gemeinden Kappel-Grafenhausen und Rhinauwerden seit vielen Jahren durch die Fähre „Rhénanus“ verbunden. Nun soll diese Verbundenheit mit einer offiziellen Städtepartnerschaft besiegelt werden. (Archivfoto) Foto: Hiller

Kappel-Grafenhausen pflegt seit vielen Jahren einen engen Kontakt zu der elsässischen Kommune. So legt regelmäßig eine Fähre in beiden Orten ab und bringt Bürger auf die jeweils andere Rheinseite. Nun wird die Freundschaft offiziell gemacht.

Bürgermeister Philipp Klotz listete die gesammelten Argumente in der Beratungsvorlage auf: Durch die Rhein-Fähre seien die beiden Gemeinden als Symbol grenzüberschreitender Nachbarschaft ohnehin miteinander verbunden. Diese Verbindung nutzen viele Menschen regelmäßig für grenzüberschreitende Einkäufe, Besuche oder Freizeitaktivitäten. Ansonsten seien beide Gemeinden auch durch eine lange, wechselvolle Geschichte in der Rheinebene miteinander verbunden, geprägt durch die Nähe zueinander und enge kulturelle sowie wirtschaftliche Verflechtungen über Jahrhunderte hinweg. Zum kulturellen Austausch gebe es bereits heute wechselseitige Besuche bei Festen, Märkten und Vereinsveranstaltungen. Beispielhaft seien die gemeinsamen Neujahrstreffen, die jedes Jahr an den Fähren-Anlegestellen zelebriert werden.

 

Gemeinde möchte mit der Partnerschaft ein Zeichen setzen

Klotz fasste zusammen: „In einer Zeit, in der Europa vor vielen Herausforderungen steht, möchten wir mit dieser Partnerschaft ein Zeichen für Völkerverständigung, Freundschaft und die Bedeutung grenzüberschreitender Zusammenarbeit setzen.“ Eine künftig offizielle Partnerschaft eröffne dabei auch einen Rahmen für neue Projekte zur Intensivierung von Kontakten in den Bereichen Bildung, Jugendaustausch, Vereinsleben, Sport und Tourismus. Nebenher erschließe sie auch manche Zuschussmöglichkeiten aus Fördertöpfen.

Inwieweit bereits interne Vorgespräche zur Jumelage mit Rhinau geführt wurden, verriet Bürgermeister Klotz noch nicht. Jedoch ist davon auszugehen, dass der künftige Partner-Gemeinderat jenseits des Rheins vom neuen deutschen Verschwisterungsantrag nicht völlig überrascht sein dürfte. Klotz verriet immerhin: „Wir sind schon eine ganze Weile dran.“

Frank Andlauer (Pro KG) machte darauf aufmerksam, dass vor rund 20 Jahren noch zu Zeiten des Alt-Bürgermeisters Armin Klausmann schon mal „ein Austausch“ mit Rhinau stattgefunden habe. Der sei allerdings später wieder eingeschlafen. Da habe wohl dessen Nachfolger Jochen Paleit eher „Gräben gezogen“, meinte Andlauer. Ansonsten sei die angestrebte Städtepartnerschaft eine schönes Symbol auf europäischer Ebene, zumal dafür „Geld in Hülle und Fülle“ als Fördermaßnahmen da wäre. Johannes Saiger (Pro KG) bekräftigte, dass man nun wirklich nah an an Rhinau dran sei und man ein gutes Verhältnis miteinander habe.

Gemeinderat spricht sich einstimmig aus

Die Gemeinderäte befürworteten den Verwaltungsantrag auf eine Städtepartnerschaft mit Rhinau erwartungsgemäß einstimmig. Klotz versprach, noch mal nachzuforschen, was damals zu Klausmanns Zeiten an früheren Aktivitäten gelaufen gewesen sein könnten.

Mit dem grünen Licht des Gemeinderats wurde die Verwaltung beauftragt, die notwendigen Vorbereitungen für die Städtepartnerschaft zu treffen und gemeinsam mit der Gemeinde Rhinau die Partnerschaftsurkunde zu unterzeichnen. Schwerpunkte der angestrebten Städtepartnerschaft sollen sein: Austausch und Zusammenarbeit in den Bereichen Kommunales, Kultur, Bildung und Wirtschaft sowie Führen eines Dialoges auf Grundlage der gemeinsamen Wertschätzung zwischen Deutschland und Frankreich.