Christoph Schönberner bei der Arbeit Foto: Bernhard Jung

Das Projekt „Freundliches Balingen“ geht weiter: Der Stromkasten vor dem Kundenzentrum der Stadtwerke ist nun bunt gestaltet.

Manche zeigen Menschen, andere Tiere, Bauwerke oder abstrakte Formen, eines aber haben sie alle gemeinsam: Sie sind bunt. Die künstlerisch verschönerten Stromkästen des Projekts „Freundliches Balingen“ prägen an vielen Stellen das Stadtbild.

Nach einer gartenschaubedingten Pause geht es jetzt weiter mit dem sozialen Kunstwerk unter der Trägerschaft der Stadtwerke – der erste neu gestaltete Kasten steht vor dem Kundenzentrum in der Innenstadt.

„Farbkraft“ heißt das Bild

Die Stadtwerke zeichnen in ihrer Pressemitteilung ein Bild vom Entstehen des Werks: „Der Pinsel taucht in die Farbe. Ein paar letzte Striche, dann tritt der Künstler zurück und betrachtet sein Werk“, heißt es dort.

„Farbkraft“ heißt das Bild, das den ehemals grauen Stromkasten am Alten Markt ziert: ein brüllender Bär in kräftigen Strichen. Das Motiv hat Christoph Schönberner, der als Künstler sonst auf Leinwand oder digital malt, nicht zufällig gewählt: „Sein Bär steht auch für die Leistungsfähigkeit der Stadtwerke, die hier ihr Kundenzentrum betreiben und das Projekt unterstützen, seit es der Verein ‚FREIRaum‘ Balingen kreativ 2015 ins Leben rief“ schreiben die Stadtwerke in ihrer Mitteilung.

„Wir sind stolzer Partner und freuen uns, dass jetzt weitere Teile unserer Infrastruktur zur Kunst werden“, wird Werkleiter Harald Eppler zitiert. Und weiter: „Besonders schön ist, dass Streetart-Künstler und Hobbykünstler gleichermaßen die Chance haben, dazu beizutragen.“

Das fertige Werk Foto: Bernhard Jung

Denn einen Stromkasten verschönern kann jeder, der Lust und eine passende Idee hat. Derzeit entstehen acht Kunstwerke von den unterschiedlichsten Menschen in Balingen – ganz im Sinne der Grundidee, dass es die Bevölkerung selbst sein soll, die ihre Stadt freundlicher macht.

Und der Funke der Begeisterung ist längst übergesprungen, „inzwischen versprühen rund 200 bunte Kästen in der Kernstadt und den Stadtteilen positive Energie“, heißt es.

Ermilio Verrengia lobt das Projekt

Diese Galerie der Freundlichkeit schätzt man auch bei der Stadtverwaltung. „Die Kunst auf den Stromkästen ist aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken“, äußert sich Bürgermeister Ermilio Verrengia. „Das Projekt ist ein wichtiger Bestandteil der Balinger Kulturszene und bringt die verschiedensten Stile zu Geltung.“

Die Infrastruktur bietet noch Platz für mehr: Wer seinen eigenen Stil einbringen will, kann sich bei „FREIRaum“ melden. Für 2024 plant der Verein mit etwa 34 weiteren Stromkästen, vor allem im Balinger Kunstsommer, denn während in der Stadthalle die Janosch-Ausstellung gezeigt wird, soll auch draußen viel Künstlerisches zu sehen sein – unter anderem in der Friedrichstraße, auf der Plaza und am Freibad.

Auch in Straßberg gibt es ähnliche Kunst

An den bereits verschönerten Kästen wird derweil ebenfalls gearbeitet, denn die müssen regelmäßig gereinigt werden. Um diese Pflege der Kunst kümmert sich ebenfalls „FREIRaum“.

Graffiti auf Stromkästen – diese Art der Kunst hat Balingen nicht für sich alleine gepachtet, auch anderswo im Zollernalbkreis wurden die Objekte bereits verschönert. Unter dem Motto „Bee happy“ hat Hobbykünstlerin Simone Muffler vor drei Jahren mit Graffiti-Technik einen Kabelverteilerschrank in Straßberg zum Thema Naturschutz und Schutz der Bienen gestaltet. Das Street-Art-Werk war der Startschuss zum Kunstprojekt „Kabelverteiler“ in Straßberg.

Eine Karte mit allen Standorten sowie Bildern von den sozialen Kunstwerken gibt es auf kunst-ist-energie.de/stadtkarte.