Karin Grotz, Karin Schumacher und Sibylle Lebherz stehen künftig dem „Freundeskreis Bitzer Kirche“ vor Foto: Zimmermann

Der Kirchengemeinderat hat den „Freundeskreis Bitzer Kirche“ gegründet. Damit sollen dringend nötige Sanierungen an der Nikolauskirche ermöglicht, örtlichen Bedürfnissen entsprochen werden – und versucht werden, fatale Tendenzen aufzuhalten.

Für viele Menschen in Bitz ist die 1927 eingeweihte Nikolauskirche ein Hafen im Sturm der Zeit. Damit es auch in Zukunft heißt: „Meine Kirche – Unsere Kirche“ hat der Kirchengemeinderat Bitz deshalb ein „Freundeskreis Bitzer Kirche“ gegründet.

Mit diesem Schritt will der Kirchengemeinderat alte Formen und Strukturen aufbrechen, neuem Denken Raum geben und den individuellen Bedürfnissen vor Ort Rechnung tragen. Ziel ist es, bis zum 100-jährigen Bestehen moderner und lebendiger zu werden – ein Ort der Gemeinschaft und Begegnung für alle Menschen.

Die Mitgliederzahl sinkt – mit fatalen Folgen

Dafür sind nicht nur Sanierungsarbeiten – barrierefreier Zugang, Kirchturm – nötig, sondern auch ein tiefgreifender Umbau im Inneren der Kirche. Das ambitionierte Ziel hat seinen Preis: 635 100 Euro werden derzeit für alle Maßnahmen veranschlagt. Eine Summe, die selbst mit der Ausschöpfung aller kirchlicher Fördergelder und eigenen Reserven ohne finanzielle Unterstützung durch private Spenden nicht zu stemmen ist.

Pfarrer Thomas Gerold umriss die aktuelle Situation mit klaren Worten. Als das Bitzer Gemeindezentrum 1976 eingeweiht wurde, gab es noch 2000 Kirchenmitglieder vor Ort. Von solchen Zahlen könne man nur noch träumen. Heute sind es halb so viele Kinder wie damals und das gelte für die ganze Landeskirche. Dazu gebe es starke Jahrgänge, die in den Ruhestand gehen und stetige Kirchenaustritte. Das habe fatale Folgen für die finanzielle Situation: Viele Angebote wie Seelsorge, Lebenshilfe, Gottesdienste, Trauerbegleitung, Gemeindefeste, diakonische Angebote, Gesprächskreise, Angebote für Senioren, Familien und Jugendliche könnten bald nicht mehr in gewohntem Umfang geleistet werden. Das gelte es in Bitz aufzuhalten – mit der Gründung des Freundeskreises Bitzer Kirche.

Beitreten kann jeder – frei von jedweder Konfession

Pfarrer Gerold betonte ausdrücklich, dass es sich dabei nicht um einen Förderverein handle, sondern nur um einen Zusammenschluss ausschließlich für den Umbau und die Instandhaltungsmaßnahmen an der Bitzer Kirche und dem Gemeindehaus.

Die Gründungsversammlung verabschiedete eine Satzung und wählte einen Vorstand. Bei den vier Vorstandsmitgliedern Karin Grotz, Mario Schuba, Sibylle Lebherz und Karin Schumann laufen künftig alle Fäden zusammen, wenn es um Aktionen, Feste und Konzerte zur Aufbesserung der Finanzen für die Kirchengemeinde geht. Alle Mitglieder zahlen einen Jahresbeitrag. Dieser wurde von der Versammlung auf 35 Euro für Einzelpersonen, 70 Euro für Familien mit Kindern unter 16 Jahren und 17,50 Euro für Jugendliche ab 16 Jahren festgelegt. Dem Freundeskreis Bitzer Kirche kann jeder unabhängig von der Konfession beitreten, dem die Zukunft der Nikolauskirche und des Gemeindehauses am Herzen liegt.