Bei Kaffee und Butterbrezeln wird Wiedersehen gefeiert. Foto: Steinmetz

Mehr als 150 französische Freunde aus dem rund 1000 Kilometer entfernten Montendre sind zur Jumelage nach Sulz gereist.

Am Donnerstag wurden sie am Backsteinbau empfangen. Die Busse aus Frankreich kündigten sich hupend an. Kurz nach 10.30 Uhr kamen sie in Sulz nach einer durchfahrenen Nacht an. Einige Gäste aus der Partnerstadt waren privat mit Autos oder dem Flugzeug schon einen Tag vorher angekommen und hatten das Wiedersehen mit ihren Gastgeben bereits in der „Grotte“ zünftig gefeiert.

Manche kennen sich schon viele Jahre lang, etliche Franzosen sind jetzt aber zum ersten Mal in Sulz. Bürgermeister Jens Keucher freute sich über die neuen Gesichter. Es seien mehr als 20 junge Leute aus Montendre mit dabei, sagte er.

Er selbst war erstmals als 16-Jähriger mit dem Musikverein 1996 in der Partnerstadt. Damals hatten Sulzer Handwerker das „Maison de Sulz“ aufgebaut. Wie Keucher nun feststellen konnte, ist in die 45-jährige Partnerschaft frischer Wind gekommen. „So viele Gäste konnten wir schon lange nicht mehr begrüßen“, meinte er. In Montendre hat ein Generationswechsel stattgefunden. Das Partnerschaftskomitee von Montendre habe sich verjüngt. Das sei der Grundstein, dass die deutsch-französische Freundschaft auch in den nächsten Jahren Bestand haben könne.

Jugend ist gut vertreten

„Es verjüngt sich, das ist toll“, fand auch der frühere Bürgermeister Peter Vosseler. Dass die Jugend so gut vertreten ist, hätte er nicht erwartet. Er selbst hat Gäste aufgenommen, die er schon viele Jahre kennt. Neben ihm stand Roseline Lathière-Joly. Sie ist mit dem Auto ebenfalls die ganze Nacht durchgefahren. Am Titisee habe sie gefrühstückt, erzählte sie.

Bürgermeister Jens Keucher (rechts) hält eine kurze Ansprache, Heiko Hinzmann, Vorsitzender des Partnerschaftsausschusses, übersetzt. Foto: Steinmetz

Jerome Dessene, Vizepräsident des Comité de Jumelage, dachte bei der Ankunft bereits an das nächste Treffen in fünf Jahren. Dann wird die Städtepartnerschaft 50 Jahre alt sein. Das solle noch größer gefeiert werden.

Gebührender Empfang

Im Foyer der Stadthalle spielte derweil die Stadtkapelle einen flotten Marsch. Es gab Kaffee, Butterbrezeln und Säfte. Zudem erhielten Franzosen und Gastgeber Empfangssäckchen mit den Stadtwappen von Sulz und Montendre. Sie enthielten, für die Besucher in französischer Sprache, eine schön gestaltete Sulz-Broschüre mit den Sehenswürdigkeiten, den kulturellen Glanzlichtern sowie den Sport- und Freizeitmöglichkeiten der Stadt.

Die Stadtkapelle spielt bei der Ankunft des französischen Besucher. Foto: Steinmetz

Beigelegt war noch eine weitere Broschüre mit Ausflugstipps, unter anderem nach Tübingen, Sigmaringen, zum Testturm nach Rottweil und in den Schwarzwald. Zum Inhalt der Tasche gehörte außerdem ein frisch gebrautes Partnerschafts-Kellerbier aus Zimmern oder alternativ eine Flasche mit Sulzer Drei-Tälersaft.

Party mit DJ im Hexenkeller

Die Montendraiser erwartet ein großes Programm. Wer wollte, konnte noch am Donnerstagnachmittag mit Hauptamtsleiter Hartmut Walter einen Stadtrundgang machen. Abends war Party mit einem französischen und deutschen DJ im Hexenkeller von Peter Gayer.

Am Freitag geht es zur Gartenschau nach Balingen, abends ist der Begegnungsabend mit Ansprachen, Austausch der Gastgeschenke und Programm der Vereine in der Stadthalle. Von 11 bis 16 Uhr steigt am Samstag das Marktplatzfest. Die französischen Freunde werden dann am Sonntagvormittag wieder abreisen.