Zwei Freudenstädter Schulen machen mit beim Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung. Alle Partner und Akteure bei der Unterzeichnung der entsprechenden Absichtserklärung. Foto: Rath/Stadtverwaltung

Im Rahmen der Umweltwoche wurden neue Kooperationen im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung geschlossen. Zwei Freudenstädter Schulen sind nun mit im Boot.

Die Stadt Freudenstadt hat zwei weitere Partner im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung: Die Falkenrealschule und die Forchenkopfschule beteiligen sich am Projekt. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor. Die Unterzeichnung der Absichtserklärungen erfolgte bei der Eröffnung der Umweltwoche im Spiegelzelt.

 

Ulrike Eberle, stellvertretende Schulleiterin der Falkenrealschule, und Julia Kremer, Leiterin der Forchenkopf-Grundschule, besiegelten die Partnerschaft mit der Stadt. Bereits mit im Boot sind die Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt sowie alle städtischen Kindergärten und Kindertagesstätten. Weitere Einrichtungen sollen in naher Zukunft folgen.

Zahlreiche Ehrengäste

Die Unterzeichnung fand in feierlichem Rahmen statt. Mit dabei waren zahlreiche Ehrengäste, darunter Sabine Kurtz, Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sowie CDU-Landtagsabgeordnete, Arash Derambarsh, stellvertretender Bürgermeister der französischen Partnerstadt Courbevoie, und François Lattouf, Stadtrat aus Courbevoie für internationale Beziehungen. Die Partnerstadt und allen voran Derambarsh sind Wegbereiter im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung und haben Maßstäbe gesetzt, die in ganz Frankreich Anwendung finden, heißt es. Mit dabei war auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Saskia Esken.

Cornelia Möhrlen, Geschäftsführerin der Gartenschau, erklärte, die Umweltwoche solle Wege aufzeigen, um Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen und Anstöße geben, den Umweltschutz zu verbessern.

In der Mitte der Gesellschaft angekommen

Oberbürgermeister Adrian Sonder sagte, Umwelt- und Klimaschutz fange auf lokaler Ebene an. Es seien keine Randthemen, das Bewusstsein dafür sei in der Mitte der Gesellschaft angekommen. „Jeder Einzelne kann etwas machen und den Unterschied machen. Das fängt beim Einkauf an“, so Sonder.

Kurtz ergänzte, statistisch werfe jeder Einwohner in Deutschland jährlich 75 Kilogramm Nahrungsmittel weg. „Vieles von dem, was in der Tonne landet, könnte noch gegessen oder verwertet werden“, so Kurtz. Es sei an der Zeit, bestehendes Wissen um eine vollständige Verwertung der Nahrungsmittel wieder ins Bewusstsein zu rücken. Dabei setze das Land auf die Mitarbeit der Einwohner.

Die Bürgermeister von Freudenstadt und Baiersbronn, Wolfgang Fahrner und Michael Ruf, bezeichneten einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln eine „moralische Verpflichtung“ für jede Gesellschaft.

Kongress in Rom

Derambarsh stellte in seinem Vortrag den Weg von Courbevoie zum nationalen Vorreiter bei diesem Thema in Frankreich vor. Lebensmittel zu retten, sei nicht nur Umweltschutz, weil für die Erzeugung und Verarbeitung viele Ressourcen gebraucht werden. Es sei auch eine soziale Frage, weil es auch in reichen Ländern wie Frankreich und Deutschland Hunger und Armut gebe. Daher dürfe es nicht hingenommen werden, dass Lebensmittel verschwendet oder aus kommerziellen Interessen gar vernichtet werden. Er sei davon überzeugt, dass auch Freudenstadt als deutsche Vorbildstadt schon in naher Zukunft zur Tagung im Rom eingeladen werde, wo jährlich ein internationaler Kongress zum Thema stattfindet.