Auch der Gang zum Sicherungskasten half am Wochenende nicht. In Dietersweiler und Lauterbad war der Strom ausgefallen. Foto: © stgrafix – stock.adobe.com

Mehr als eineinhalb Stunden war am Samstagabend in Dietersweiler und Lauterbad der Strom weg. Mit der aktuellen Energiekrise hat der Stromausfall aber nichts zu tun.

Freudenstadt - Derzeit wird viel darüber diskutiert, ob Deutschland wegen der Energiekrise ein Blackout droht. Die Menschen in zwei Freudenstädter Ortsteilen bekamen nun am Wochenende einen Vorgeschmack darauf, wie es ist, wenn plötzlich kein Strom mehr aus der Leitung kommt.

Der Stromausfall dauerte von 17.30 bis 19.05 Uhr. Betroffen waren die Freudenstädter Ortsteile Dietersweiler und Lauterbad. Auf Facebook tauschten sich Anwohner darüber aus, wo überall der Strom nicht mehr funktionierte.

In Dornstetten blieben die Lichter an

Eine Nutzerin meldete sogar, dass auch in Dornstetten und Aach der Strom ausgefallen sei. Das stimmt allerdings nicht, wie die Netze BW auf Anfrage mitteilt. Allein ein Aussiedlerhof in Aach, der ebenfalls am Dietersweiler Netz hängt, war ohne Strom. Ansonsten blieben in Dornstetten die Lichter an.

Ursache für den Stromausfall war ein Marder, wie Christian Schebetka, Pressesprecher der Stadtwerke, auf Nachfrage unserer Redaktion erklärt. Das Tier ist in eine Trafostation in Dietersweiler eingedrungen und hat dort vermutlich eine Leitung angenagt. "Wenn der nur die Leitung berührt hätte, wäre nichts passiert", ist sich Schebetka sicher.

Marderbiss verursacht Kurzschluss

Doch der Marder biss zu und verursachte dadurch einen Kurzschluss. Das führte nicht nur zum Stromausfall – auch für den Marder waren die Folgen fatal. "Den hat es leider gegrillt", bestätigt Schebetka. Zwar habe das Tier nur in eine Niederspannungsleitung gebissen, aber auch die haben so viel Spannung wie eine haushaltsübliche Steckdose – eindeutig zu viel für den Marder.

Häufig sind solche Vorfälle nicht. "Das ist schon sehr selten", berichtet Schebetka. Denn die Trafostationen seien extra so konzipiert, dass Tiere nicht ohne weiteres in sie eindringen könnten. Gänzlich verhindern könne man es aber nicht.

Rund um die Uhr im Dienst

Dass der Stromausfall relativ schnell behoben werden konnte, ist dem 24-Stunden-Bereitschaftsdienst der Stadtwerke zu verdanken, wie Schebetka berichtet. Dieser hätte zunächst die Ursache gesucht, so dass dann Monteure vor Ort das defekte Teil austauschen konnten. Rund eineinhalb Stunden nach dem Marderbiss hatten die beiden Orte wieder Strom.