Die Bäume im heimischen Schwarzwald haben auf den Freudenstädter Krimiautor Bernd Leix eine magische Anziehungskraft. Foto: Gabriele Meyer

Der Freudenstädter Krimiautor Bernd Leix macht seit vielen Jahren die heimischen Wälder zu Tatorten.

Der Krimi „Bucheckern“ aus dem Jahr 2005 war die Initialzündung für die Karriere des Freudenstädter Autors Bernd Leix. Die Handlung spielt in Karlsruhe, wo er einige Jahre als Revierförster tätig war und verschiedentlich mit Kapitalverbrechen in Berührung kam. Sein Verlag bescheinigte Leix seinerzeit, es handele sich um „einen grandiosen Auftakt für einen neuen Autor“.

 

In „Bucheckern“ hat Leix den Karlsruher Ermittler Oskar Lindt samt seinem Team ins Leben gerufen. In schöner Regelmäßigkeit sind seither Krimis aus der Feder des Schwarzwälders auf den Markt gekommen – bislang über ein Dutzend Fälle, die sowohl Oskar Lindt als auch den Gmeiner-Verlag auf Trab gehalten haben. Zuletzt erschien „Bachrauschen“ in diesem Frühjahr.

Reservoir an Geschichten scheint unerschöpflich

Nicht nur die örtliche Presse, auch die regionalen Medien einschließlich des Fernsehens haben ein waches Auge auf das, was Leix in seinem Freudenstädter Krimikeller zutage fördert. Gut besuchte Lesungen, oft zusammen mit seinem Freund und Krimikollegen Edi Graf, haben Leix große Aufmerksamkeit beschert. Sein Reservoir an Geschichten, die sich im Lauf der Jahre immer stärker auf die Region Baiersbronn-Nationalpark-Freudenstadt konzentriert haben, scheint unerschöpflich.

Aktueller könnte der neueste Fall nicht sein, denn „Bachrauschen“ ist im Christophstal unterhalb von Freudenstadt angesiedelt. Dieser historische Ort, in dem der Autor den „Sensenmann“ umgehen lässt, gehört zum Areal der Gartenschau Baiersbronn – Freudenstadt.

Getauft mit Murgwasser

Bernd Leix arbeitet mit zwei „Markenzeichen“. Unter dem Label „SchwarzwaldMarie“ des gleichnamigen Bühler Verlags setzt er ein besonderes Ermittlerpaar auf Verbrecher an. Marie Schwarz und Gottfried Wald sind bei aller Unterschiedlichkeit als Sonderermittler des Landeskriminalamts ein ideales Gespann. „tannenWEISS“ erschien als fünfter Band der Reihe im Jahr 2024.

Aber damit nicht genug: Leix ist auch in Krimi-Anthologien vertreten, so in jener mit dem Titel „Schwarzwald morbid“, die ebenfalls im Gmeiner-Verlag erschienen ist. Leix ist ein Naturmensch – natürlich auch auf Grund seines erlernten Brotberufs. Er kenne jeden Baum des nördlichen Schwarzwalds, wurde ihm einmal respektvoll bescheinigt. Die Bindung des 1963 in Klosterreichenbach geborenen Försters und Autors an die Region erklärt sich nicht zuletzt daher, dass er „mit Murgwasser getauft“ worden sei.

In der Baiersbronner Teilgemeinde besuchte er zunächst die Grundschule und anschließend das Baiersbronner Progymnasium. Es folgten der Besuch des Wirtschaftsgymnasiums an der Freudenstädter Eduard-Spranger-Schule und ein vierjähriges Studium an der Forsthochschule Rottenburg. Den 20-monatigen Zivildienst leistete Leix beim DRK Freudenstadt ab, wo er Qualifikationen erwarb, die ihm in seinem Ehrenamt beim Rettungsdienst förderlich waren.

Zahlreiche Ehrenämter

Beruflich ließ er sich ab 1987 als Förster in Karlsruhe nieder und war im Hardtwald für das Revier „Wildpark“ zuständig. Es war sein Ziel, in den Schwarzwald zu kommen, und so wechselte Leix 1989 nach Alpirsbach. Seit 2012 bekleidet er das Amt des Personalrats-Vorsitzenden beim Landratsamt Freudenstadt und wurde 2014 dafür von der Forsttätigkeit voll freigestellt.

Das Lesepublikum honoriert Leix‘ unkomplizierte, fachlich fundierte Geschichten mit recht hohen Auflagenzahlen seiner Bücher. Es ist unbestritten, dass seine naturalistischen Schilderungen bei empfindlichen Gemütern Frösteln hervorrufen und diese ihm das mitunter ungeniert vorhalten. Aber diese Unmittelbarkeit ist sein Markenzeichen.

Er genießt den Zuspruch auf Lesungen, und das macht ihm fast noch mehr Spaß als das Schreiben. Wenn der Schreibprozess mal ins Stocken gerät, liegt es nicht an Unlust oder mangelnder Fantasie, sondern an den zahlreichen Ehrenämtern, die Leix bekleidet und die viele Termine mit sich bringen. Beispielhaft genannt seien seine Mitwirkung im Freudenstädter Stadtrat und sein Engagement im Naturschutz. Zeitaufwendig ist ferner sein ehrenamtlicher Einsatz zur Erhaltung des denkmalgeschützten ehemaligen Grandhotels Waldlust in Freudenstadt.

Es gibt Stimmen, die besagen, dass Leix‘ Kommissar Lindt Züge des Autors offenbaren. Tatsächlich sprechen manche Verhaltensweisen für diese Annahme. Wie jener ist auch Leix passionierter Pfeifenraucher. Angenehme Duftwolken vernebeln ihm aber nicht etwa den Kopf, sondern setzen im Gegenteil bei ihm Schreibenergien frei. Lindts unaufgeregte Herangehensweise an die häufig happigen Fälle entspricht Leix‘ Nonchalance im Alltag. Nicht zuletzt schätzt der Krimiautor wie sein Protagonist Formen des Genießens rund um das, was der Schwarzwald zu bieten hat.