Das KiJuz im ehemaligen "Murgtäler Hof". Foto: Müller

Das Kinder- und Jugendzentrum, das KiJuz, an der Forststraße gibt es an diesem Samstag seit genau 50 Jahren. Es wurde am 22. Januar 1972 eröffnet. Damit zählt die Einrichtung laut Stadtverwaltung zu einer der ältesten dieser Art in Deutschland.

Freudenstadt - Das KiJuz-Team bittet alle, die eine Verbindung zum KiJuz hatten oder haben, ihre Erinnerungen von ihren Erlebnissen im Haus mitzuteilen. Lieblingsgeschichten und Anekdoten sowie Fotos kann man an die E-Mail-Adresse info@kijuz.de schicken. Daraus soll eine Videodokumentation produziert werden. Der Film soll zum Abschluss des Jubiläumsjahrs gezeigt und auf der Website des KiJuz veröffentlicht werden. Für das Jubiläumsjahr sind zahlreiche Konzerte und Veranstaltungen geplant. Der Startschuss war ursprünglich für Januar geplant, wegen Corona wurde er aber auf Mai verschoben.

Treffpunkt, Heimat und Wohnzimmer

Für Generationen von Freudenstädtern sei der Murgtäler Hof, wie das Haus anfänglich hieß, Treffpunkt, Wohnzimmer und Heimat. In den fünf Jahrzehnten wurde dort gefeiert, diskutiert, gewerkelt, getöpfert, fotografiert, es gab Konzerte, Partys und vieles mehr. Und wie es sich für ein Jugendhaus gehöre, habe es immer wieder auch Kontroversen gegeben.

Auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Gerhard Wolf war das Gebäude des ehemaligen Hotels Murgtäler Hof zunächst 1969 von der Stadt gekauft worden, um dort ein Haus für "sinnvolle Freizeitgestaltung" zu eröffnen. Der erste Partner für die städtische Jugendarbeit war damals der Kreisjugendring.

Um auch der nichtorganisierten Jugend einen Zugang zum Haus zu ermöglichen, wurde 1973 der Förderverein Jugendzentrum gegründet, der sich als Gegenpol zum Kreisjugendring verstand. Ziel war es, das Haus für alle Jugendlichen zu öffnen.

Zehn Jahre später ging das Haus in städtische Trägerschaft über. In den 1980er-Jahren war die Forststraße 23 Anlaufstelle für politisch und kulturell engagierte Jugendliche. Ab 1986 entwickelte man ein eigenes Angebot für Kinder. Ende der 1980er-Jahre zogen die Kulturinitiative und verschiedene Schauspiel- und Künstlergruppen ein. Das Haus entwickelte sich zur Plattform für Schauspiel, Kunst und Kultur.

Anfang der 1990er-Jahre zog die Punkszene ein. Veranstaltungen gegen Ausländerfeindlichkeit und Demonstrationen wurden organisiert. 1993 gründete sich das Freie Radio Freudenstadt und bekam von der Stadt die Räume im Obergeschoss, aus denen es bis heute sendet.

2001 organisierte das damalige JUZ das erste Sommerferienprogramm mit Vereinen und Organisationen der Stadt. 2007 wurde aus dem JUZ das Kinder- und Jugendzentrum KiJuz.