Landtag: Freie Wähler und "Klimaliste BW" stellen Kandidaten im Kreis auf
Bei der Landtagswahl gehen im Kreis Freudenstadt auch Bewerber für die Freien Wähler und die "Klimaliste Baden-Württemberg" an den Start: Hartmut Eberhard aus Loßburg-Schömberg und Tina Frey aus Heidelberg.
Kreis Freudenstadt. Eberhardt (54) ist selbstständiger Fliesenlegermeister und Betriebswirt des Handwerks, verheiratet und Vater von zwei Kindern. Seit 2019 gehört er dem Gemeinderat Loßburg an, davor war von 2004 bis 2009 Ortschaftsrat in Schömberg. Seine Motivation: Er wolle das Land mitgestalten. "Durch meine Tätigkeit erlebe ich täglich Bürgernähe und kenne die Meinungen, Erwartungen und Sorgen unserer Bürger. Mein Ziel ist es, diese umzusetzen."
Durch langjährige kommunalpolitische Erfahrung seien die Freien Wähler "mit Sicherheit eine Bereicherung im Landtag". Seine Schwerpunktthemen: die Sicherung der ärztlichen Versorgung auch im ländlichen Raum, die innere Sicherheit durch mehr Personal für Prävention und Integration sowie Entschlossenheit und Härte gegenüber Straftätern und Gefährdern. Weitere Themen seien die stärkere Unterstützung von regionalem Handel, Handwerk, Landwirtschaft und Gastronomie sowie die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Er spreche sich gegen eine "ideologisch einseitig geprägte Energie- und Verbotspolitik" aus.
Tina Frey (27), Verwaltungsbeamtin aus Heidelberg, kandidiert für die Wahlkreise Freudenstadt und Calw. Die "Klimaliste BW" trete bei der Landtagswahl am 14. März in 67 von 70 Wahlkreisen an. Die Teilnahme sei "im Rekordtempo von nur vier Monaten nach Gründung der Partei" erreicht worden, trotz "massiver Hürden durch die Corona-Beschränkungen".
Gründung im Eiltempo
Die "Klimaliste BW" hat nach eigenen Angaben rund 400 Mitglieder, darunter Aktivisten der Bewegung "Fridays for Future", und habe mehr als 5000 Unterschriften von Unterstützern gesammelt. "das war unter Einhaltung der AHA-Regeln und der weiteren Corona-Vorschriften die höchste Hürde", so Frey. Die Ermutigung aus der Bürgerschaft sei beflügelnd. Die "Klimaliste BW" trete für eine "gerechte und konsequente Klimapolitik" an. Die Liste fordere insbesondere die Politik dazu auf, den wissenschaftlichen Erkenntnissen zu folgen. "Wir müssen die Erd-Überhitzung auf 1,5 Grad begrenzen. Das erfordert konsequentes Handeln, gerade im industriell geprägten Land Baden-Württemberg", so Frey. Klimaschutz gehe jeden etwas an.
Um die breite Masse davon zu überzeugen, müsse klimafreundliches Verhalten attraktiver sein als klimaschädliches. Da das Thema in weiten Teilen der Gesellschaft angekommen sei, sehe die "Klimaliste BW" die Chance, "bereits beim ersten Wahlantritt die Fünf-Prozent-Hürde zu schaffen." Sie setze auf ein gemeinsames Bündnis mit der Wirtschaft und der Bevölkerung.