Erstmals seit 37 Jahren machte gestern wieder ein Zug Halt in Grüntal. Foto: Schwark

Mobilität vor Ort deutlich gesteigert: Bahnhaltepunkt Grüntal/Wittlensweiler feierlich eingeweiht.

Freudenstadt-Grüntal - Nach sechsmonatiger Bauzeit wurde der Bahnhaltepunkt Grüntal/Wittlensweiler gestern zum Fahrplanwechsel feierlich seiner Bestimmung übergeben. Mit einem Sonderzug, den Carmen Schiel von DB Regio fuhr, reisten zahlreiche Ehrengäste, darunter Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel, CDU-Landtagsabgeordneter Norbert Beck sowie Vertreter des Landkreises und der Stadt Freudenstadt an. Mit dem Klassiker "Auf der schwäbsche Eisebahne" begrüßte der Musikverein Wittlensweiler die Fahrgäste. Mit einer Schweigeminute wurde des verstorbenen Altoberbürgermeisters Erwin Reichert gedacht. "Es tut mir in der Seele leid, dass er dies hier nicht mehr erleben kann", würdigte Oberbürgermeister Julian Osswald die Verdienste seines Vorgängers.

Osswald skizzierte die Entstehungsgeschichte des neuen Haltepunkts. 2008 wurde mit der AVG und der Deutschen Bahn die Bauvereinbarung geschlossen. "Daraufhin wurde das Projekt durch Bürgermeister Gerhard Link und Ordnungsamtsleiter Bernhard Schmieg vorbildlich begleitet", sagte der OB unter großem Beifall.

Osswalds Dank ging auch an Landrat Klaus Michael Rückert und den Kreistag für die Verlegung der Kreisstraße 4741 und eine gelungene Unterführung.

Mit dem neuen Haltepunkt sei die Mobilität der Bürger in Grüntal/Frutenhof und Wittlensweiler deutlich gesteigert worden. Bei 5900 Einpendlern in Freudenstadt sei jeder, der auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigt, für die Stadt wertvoll. Dazu trage am neuen Haltepunkt auch ein barrierefreier Bahnsteig bei. Ortsvorsteher Willi Armbruster könne Urlaubern nun neue Perspektiven bieten. Die 235 000 Euro der Stadt Freudenstadt seien gut angelegt. Auch Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel hob die Bedeutung des Projekts hervor. Fuchtel dankte auch dem ehemaligen Landrat Peter Dombrowsky, der den Freudenstädter Stern mit viel Mut vorangebracht habe. Ein Lob ging zudem an Otto Dewitz als "Mitkämpfer der ersten Stunde". Nun müssten weitere Bereiche, wie zum Beispiel der Bahnübergang beim "Seewald", verbessert werden. "Zum dritten Advent leuchtet ein weiterer Stern", sagte Landrat Klaus Michael Rückert mit Blick auf den Freudenstädter Stern. Rückert dankte allen Beteiligten und Partnern, die an der Planung und am Bau beteiligt waren. Die Gesamtkosten für das Projekt hätten rund 2,5 Millionen Euro betragen.

Grußworte überbrachten zudem Christian Höglmeier von der AVG und Bernd Klingel vom Nahverkehrsverband Baden-Württemberg.

Anschließend wurde das Band zur Unterquerung der Kreisstraße 4741 feierlich durchschnitten. Gut angenommen wurden am gestrigen Sonntag die Zugsonderfahrten zwischen Freudenstadt und Schopfloch.