Die ZiSch-Jury tagt (von links): Volksbank-Vorstand Dieter Walz, Timo Fasching und Florian Ganswind (beide Schwarzwälder Bote), Stefanie Lusch (Volksbank), Carmen Lernhardt und Ralf Chizzola (beide Schwarzwälder Bote) und Natalie Frei (Volksbank). Foto: Hopp

Vorstand der Volksbank Horb-Freudenstadt zieht positive Bilanz des Zeitungsprojekts.

Kreis Freudenstadt - Geschichten, Geschichten und noch mehr Geschichten: Die Teilnehmer am Projekt "Zeitung in der Schule", das vom Schwarzwälder Boten in Kooperation mit den Volks- und Raiffeisenbanken im Kreis Freudenstadt und dem Medienbildungsunternehmen PROMEDIA Wolff angeboten wird, waren in den vergangenen Wochen richtig fleißig.

Am morgigen Freitag werden die Sieger in den drei Kategorien "Bester Artikel", "Bester Bank-Artikel" und "Kreativ-Foto" gekürt. Wir haben mit Dieter Walz, Vorstand der Volksbank Horb-Freudenstadt, der für die Volks- und Raiffeisenbanken im Kreis Freudenstadt das Projekt betreut, über seine "ZiSch"-Bilanz gesprochen.

Herr Walz, wie fällt Ihre Bilanz zur Neuauflage des Projekts "Zeitung in der Schule" aus?

Die Resonanz ist aus meiner Sicht überaus positiv. Wir, die sechs Volksbanken/Raiffeisenbanken im Landkreis Freudenstadt, die das Projekt unterstützt haben, wurden sehr oft auf das Projekt angesprochen. Es ist erstaunlich, wie vielseitig die Berichterstattung der Schüler ist. Die Artikel greifen regionale, aber auch überregionale Themen auf. Immerhin sind ganze zwölf Sonderseiten mit interessanten Artikeln im Schwarzwälder Boten erschienen.

 Warum unterstützen die Volks- und Raiffeisenbanken im Kreis Freudenstadt das Projekt "Zeitung in der Schule"?

Wir wollen einen Beitrag zu dem Motto "Jugend weiterbilden" leisten. Es ist uns sehr wichtig, dass die Jugend, auch gerade in unserer ländlichen Region, zukunftsfähig ist.

Warum ist Zeitung da das richtige Medium?

Zeitunglesen bildet auf eine ganz besondere Art und Weise. Ich denke, die Zeitung ist immer eine verlässliche Quelle gewesen, und man kann beim Zeitunglesen auch sehr gut das Selektieren lernen: "Was ist für mich interessant/ wichtig – was weniger!". Die Welt des Internets kann dies in dieser qualifizierten Form nicht immer leisten. Viele Quellen muss man gerade im Internet kritisch hinterfragen. Die Zeitung steht für Qualität. Deshalb ist es wichtig, dieses Medium Zeitung den Jugendlichen näher zu bringen, gerade weil heute 80 Prozent der jungen Menschen bereits intensiv Smartphones nutzen und dabei vieles nur online erfahren.

Wie sehen Sie die Entwicklung der neuen Medien?

Den Zeitungen geht es ähnlich wie uns Banken. Wir erleben beide die Herausforderung, uns auf die neuen Entwicklungen aktiv einzustellen: hin zu "mehr online", ohne dabei die gewohnten und erwarteten Qualitätsansprüche aufs Spiel zu setzen. Für die Zeitung ist E-Paper ein wichtiges Thema, für uns das E-Banking. Das verbindet uns. Wir sollten mit dem Zeitgeist mitgehen und dies auch den jungen Menschen vermitteln. Dennoch ist es auch wichtig zu zeigen, dass ein ganz persönliches Gespräch mit einem Berater nicht durch das Internet ersetzt werden kann. Auge in Auge zueinander hat man eine andere, höhere gegenseitige Verbindung und Verpflichtung. Die heutigen Kommunikationswege sind allerdings vielseitiger. Heute können beispielsweise eine junge Horberin oder ein junger Baiersbronner ihr jeweiliges Konto problemlos an ihrem Heimatort bei der Bank behalten, obwohl sie in einer anderen Stadt studieren oder leben. Auch dann ist es möglich, stets "online" in Verbindung mit dem bekannten Berater und der Bank zu bleiben und viele Dinge so zu erledigen ohne die gegenseitige "Verbindlichkeit füreinander" zu verlieren.

Wie bewerten Sie die Berichte der Schüler?

Ich finde es toll, dass die Schüler Wahlfreiheit bei den Themen haben. Da ist Kreativität und Vielseitigkeit gefragt. Dadurch werden die Schüler-Seiten auch zum Sprachrohr dieser Generation. Das gibt uns Aufschluss darüber: Was interessiert die Schüler? Womit beschäftigen sie sich?

Und was ist da ihre Erkenntnis?

Ich finde es erstaunlich, dass sich viele Jugendliche sehr wohl dafür interessieren, was in ihrer Gemeinde oder Stadt passiert. Kommunalpolitische Themen wie z.B. die City-Mall in Horb oder das Aussterben eines kleinen Dorfes – das sind nur zwei Beispiele für eine Vielzahl von Themen, die man den Jugendlichen vielleicht manchmal gar nicht zutraut und dabei vielleicht deren Interessenpotenzial verkennt.

Die Jugendlichen identifizieren sich also mit ihrer Region?

Ja. Absolut, finde ich. Und da passt dann auch die Verbindung Lokalzeitung und Volks- und Raiffeisenbanken zusammen mit den Schülern perfekt. "Aus der Region – für die Region" lautet eine wesentliche Grundlage unserer Geschäftsphilosophie, und gerade hierfür ist das Projekt "Zeitung in der Schule" ein ideales Instrument.

Region scheint für sie ein wichtiger Begriff zu sein.

Ja. Wir, die Menschen hier, müssen unsere Region stärken, sonst sind wir mittelfristig alle die Verlierer. Region bedeutet für mich zum Beispiel der gesamte Landkreis und die angrenzenden Bereiche, für die wir wirklich verantwortlich sind. Unsere Betriebe, Dienstleistungs- und Wirtschaftsunternehmen und die Verwaltungen vor Ort geben den Menschen Arbeit und Einkommen. Alle Bereiche brauchen Nachwuchs und bieten gute Ausbildungen mit Zukunftschancen. Die Förderung von Wirtschaft und Region ist für uns Banken eine zentrale Aufgabe und dies schafft auch für alle Menschen hier einen gesunden Geldkreislauf. Das Projekt Zeitung in der Schule ist ein guter Grundbaustein dafür, auf dem sich vieles Weitere aufbauen lässt. u Die Fragen stellte Florian Ganswind