Armin Bürkle, Leiter Hausservice bei der AOK Nordschwarzwald (links), und Geschäftsführer Hartmut Keller beobachten das muntere Treiben im Insektenhotel. Foto: AOK Nordschwarzwald Foto: Schwarzwälder Bote

Umweltschutz: Kasse legt Nachhaltigkeitsbericht vor / Insektengarten und Blühstreifen verbessern Bilanz

Die AOK Baden-Württemberg hat ihren zweiten Nachhaltigkeitsbericht, der aus dem Beitritt zur WIN-Charta im Jahr 2017 entstanden ist, vorgelegt. Der Standort Freudenstadt mit seinem Insektengarten findet dort ebenso seinen Raum wie das Projekt "Blühender Naturpark".

Kreis Freudenstadt. Mit dem Titel "Green-AOK" seien im Jahr 2018 bei der AOK Baden-Württemberg zukunftsweisende Veränderungen angestoßen worden, so die Krankenkasse in einer Pressemitteilung. Es solle eine eindeutige Haltung sichtbar werden, um sich noch mehr für die Gesundheit der Menschen in den Regionen einzusetzen. Bis 2030 plane die AOK Baden-Württemberg, bei all ihren Entscheidungen die Umweltaspekte zu berücksichtigen und eine klimaneutrale Bilanz vorzulegen. Dass sie in Teilen schon auf einem guten Weg sei, zeigten die ersten Zahlen.

LED-Beleuchtung und Elektrofahrzeuge

Seit 2015 verschickt die AOK nach eigenen Angaben ihre Briefsendungen klimaneutral. Die Menge klimarelevanter Gase, die beim Transport von Briefsendungen entstehe, werde über zertifizierte Klimaprojekte rechnerisch neutral. So seien zwischen 2015 und 2018 über diesen Weg 2082 Tonnen an CO2 kompensiert worden. Über Umrüstung auf LED-Beleuchtung in 29 Projekten seien 56 110 Kilowattstunden Strom und rund 29 Tonnen CO2 eingespart worden. Inzwischen seien fast 30 Prozent der Dienstfahrzeuge ganz oder teilweise mit Strom unterwegs. Habe der durchschnittliche CO2-Ausstoß 2014 noch bei 142 Gramm pro Kilometer gelegen, so seien es 2018 nur noch 108 Gramm pro Kilometer gewesen. 2020 soll der Wert bei 95 liegen.

Dies setze sich bei den Gebäuden der AOK fort. Neubauten und Renovierungen erfolgten umweltfreundlich und nachhaltig, so die Krankenkasse. Gemeinsam mit dem Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord entstanden 2017 die ersten blühenden Wiesenflächen, 2018 wurde die Grünfläche um das AOK-Gebäude in Freudenstadt renaturiert und ein Insektengarten angelegt. In diesem Garten wurden drei Hummelnester angesiedelt. Zwei Insektenhotels für Wildbienen, Schmetterlinge und weitere nützliche Insekten seien dazugekommen. Nach und nach würden die Flächen in blühende Wiesen und Rückzugsgebiete für bedrohte Arten umgewandelt.

Für Hartmut Keller, Geschäftsführer der AOK Nordschwarzwald, heißt das: "Wir prüfen, welche AOK-eigenen Grundstücke und Grünflächen nachhaltig bewirtschaftet werden können, nutzen unsere Netzwerke, um als Multiplikator für diese gute Sache zu werben, und suchen weitere Kooperationspartner, die mitmachen."

Verantwortlich für das Thema bei der AOK Nordschwarzwald ist Armin Bürkle. Er ist Fachberater für Wespen- und Hornissenschutz im Landkreis Freudenstadt und Imker mit über 25 Jahren Erfahrung. Bürkle: "Von meinem Büro aus kann ich direkt auf den Insektengarten sehen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Besucher sich auf den Bänken niederlassen und dem Treiben zuschauen. Als Imker freue ich mich sehr über die Ansiedlung des Bienenvolks und auch auf den ersten AOK-Honig im Land."

Weitere Informationen: www.aok.de/bw/nachhaltigkeitsbericht