Szene aus dem Schwarzwaldkrimi "Und tot bist Du": Das Ermittlerduo Jessica Schwarz und Max von Thun unter den Freudenstädter Arkaden. Foto: ZDF/Maor Waisburd

Laut Hauptdarsteller Max von Thun Dreharbeiten in diesem Jahr. Noch nicht offiziell bestätigt.

Freudenstadt - "Kripo Freudenstadt – bleiben Sie stehen!" Dieser Satz könnte künftig häufiger im Fernsehen fallen. Manches spricht dafür, dass das ZDF seinen Schwarzwaldkrimi mit Jessica Schwarz und Max von Thun als Ermittlerduo fortsetzt – und bald wieder in der Umgebung dreht.

Der Zweiteiler "Und tot bist Du! – Ein Schwarzwaldkrimi" schloss, wie er gestartet war: mit Nebelschwaden. Und am Ende waren sie vielleicht ein wenig dick aufgetragen. Im "Wald der Erinnerung", einem Ort der letzten Ruhe zwischen Kienberg und Lauferbrunnen, waberten sie so dicht über den bemoosten Boden, dass man beim Hinsehen die Nebelmaschine direkt am linken Bildrand wähnte.

Der Ort des Abschiednehmens im dunklen Wald stand noch einmal für vieles, was zuvor über insgesamt 180 Minuten thematisiert worden war: Naturmythen und Kriegstraumata, Gestern und Heute in einem rauen, aber doch idyllischen Landstrich. Die Kommissarin nahm Abschied von ihrer Vergangenheit, und der Zuschauer vom Freudenstädter Ermittlerduo Maris Bächle (Jessica Schwarz) und Konrad Diener (Max von Thun) – scheinbar. Denn nun verstärkt sich die Hoffnung, dass es weitergeht.

Quotenerfolg zur besten Sendezeit

Schon vor der Erstausstrahlung hatte Produzentin Annette Reeker, die den Zweiteiler mit ihrer Firma "all-in-production" im Auftrag des ZDF umgesetzt hatte, in einem Interview auf die Frage, ob der Schwarzwaldkrimi für weitere Fortsetzungen angelegt sei, geantwortet: "Klar, das ist als Reihe geplant." Die Begeisterung des zuständigen ZDF-Redakteurs bei der Abnahme habe "diese Aussichten nochmals verstärkt".

Der Sender dürfte auch nach der Ausstrahlung im April 2019 zufrieden gewesen sein, hatte der Zweiteiler dem ZDF doch einen Quotenerfolg zur besten Sendezeit beschert. 6,08 Millionen Menschen schalteten am ersten, 5,59 Millionen am zweiten Abend ein, was starken Marktanteilen von 19,7 beziehungsweise 19,1 Prozent entsprach.

Dann wurde es erst einmal ruhig um den Schwarzwaldkrimi. Bis Hauptdarsteller Max von Thun am Jahresende in einem Interview, zu seinen Projekten 2020 befragt, sagte: "Da gibt es seit letztem Jahr diese Krimireihe mit Jessica Schwarz, den Schwarzwaldkrimi, da sind wir ermittelnde Kommissare, da gab es schon zwei Folgen, nächstes Jahr drehen wir zwei weitere."

Der Sender hüllt sich in Schweigen

Würde heißen: Es geht bald weiter. Bestätigt ist dies von offizieller Stelle jedoch noch nicht. Auf eine Anfrage unserer Zeitung hin hüllt sich das ZDF seit einer Woche in Schweigen. Die Pressestelle in Mainz verweist an die Außenstelle in München, dort wiederum erklärt man die Redaktion für zuständig, und die habe bisher nicht geantwortet.

Kritiker hatten "Und tot bist Du!" mit seiner komplexen Handlung auf zwei Zeitebenen, die es dem Zuschauer nicht immer einfach machte, überwiegend positiv aufgenommen. Beim Publikum war das Echo ähnlich, erst recht in der Region, schon wegen des Wiedererkennungswerts und der werbeträchtigen Kamerafahrten über den heimlichen Hauptdarsteller: den Wald.

Film spielt im fiktiven Ort "Klosterbach"

Zehn Wochen lang hatte ein knapp 100-köpfiges Team von September bis November 2018 im Nordschwarzwald gedreht, vor allem in Freudenstadt, Baiersbronn und im Kinzigtal. Die beiden Kommissare ermittelten unter der Regie von Marcus O. Rosenmüller und nach dem Drehbuch von Anna Tebbe im fiktiven Ort "Klosterbach".

In beeindruckenden Bildern tauchten der Ellbachsee samt Plattform, die Glashütte Buhlbach als Schule, das Kloster Alpirsbach, das Bergwerk in Hallwangen, Gebäude und Szenerien in Freudenstadt und vieles mehr auf. Während man von den Dreharbeiten in Freudenstadt kaum etwas bemerkte, waren sie in Schiltach, auch Schauplatz vieler historischer Szenen, mit starken Einschränkungen für Einwohner und Verkehrsteilnehmer verbunden. Am Ende hat es sich gelohnt.

Rund 45 Drehorte sind schon abgegrast. Für die Rückkehr der Filmcrew stehen dennoch genügend weitere zur Verfügung. Und regionale Themen sowieso. Man erinnere sich nur an das putzige Schild mitten im düsteren Wald aus dem ersten Schwarzwaldkrimi mit der Aufschrift: "Das Töten von Wölfen ist verboten."