In der Gaststätte Windrad der Erlacher Höhe in Freudenstadt gibt es jeden Tag ein günstiges warmes Mittagessen. Der Koch und Leiter des "Windrads", Helmut Haist, und seine Helferinnen sorgen dafür, dass es gut schmeckt. Foto: Breitenreuter Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Erlacher Höhe feiert 25-jähriges Bestehen in Freudenstadt / Solidaritätsessen und Diskussion

Seit 25 Jahren setzt sich der diakonische Einrichtungsverbund Erlacher Höhe im Landkreis Freudenstadt für Menschen in sozialen Notlagen ein. Am Dienstag, 15. Oktober, wird mit einer Reihe von Veranstaltungen in Freudenstadt gefeiert.

Freudenstadt. Unter dem Titel "Unerhört! Diese Obdachlosen. #zuhören" rückt das Jubiläumsprogramm Menschen in den Mittelpunkt, die in der Gesellschaft ein Dasein im Schatten führen, weil sie ohne Wohnung oder Arbeit sind, arm oder einsam. Zum Thema "Wohnungsnot in einem reichen Land – zur Lebenslage wohnungsloser Menschen" spricht Susanne Gerull, Professorin für Soziale Arbeit an der Berliner Alice-Salomon-Hochschule, um 14.30 Uhr im Kongresszentrum in Freudenstadt. In ihrem Vortrag erläutert die Professorin, was Wohnungslosigkeit für Menschen bedeutet. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zur Diskussion.

Menschen, die von der Erlacher Höhe im Landkreis Freudenstadt beraten und begleitet werden, ihre Situation und ihre Nöte stehen anschließend beim Unerhört-Forum ab 16 Uhr im Kongresszentrum im Mittelpunkt. Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg, wird zu Gast sein. Er wird Betroffenen zuhören und mit ihnen, Mitarbeitern der Erlacher Höhe, Entscheidern in Behörden und Führungskräften aus Kirche und Diakonie ins Gespräch kommen. Neben Dieter Kaufmann nehmen Erster Landesbeamter Reinhard Geiser, der Freudenstädter Dekan Werner Trick, Gabriele Kraft, Referentin für Wohnungslosenhilfe bei der Diakonie Württemberg und der Abteilungsleiter der Erlacher Höhe im Landkreis Freudenstadt, Wolfgang Günther, an der öffentlichen Podiumsdiskussion teil.

Oberkirchenrat hält Andacht

Gegenwartskunst zu den Themen Obdachlosigkeit, Armut und soziale Ausgrenzung zeigt die Ausstellung "Kunst trotz(t) Armut", ebenfalls im Kongresszentrum. Kunstwerke von Menschen mit Armuts- und Wohnungslosigkeitserfahrungen hängen Seite an Seite mit den Arbeiten namhafter Kunstschaffender. Um 14 Uhr führt Kurator Andreas Pitz in die Ausstellung ein. Eine weitere Führung des Kurators wird im Anschluss an das Unerhört-Forum ab 17.30 Uhr angeboten. Bereits um 12 Uhr findet am 15. Oktober vor der Stadtkirche in Freudenstadt ein Solidaritätsessen statt, bei dem Oberkirchenrat Dieter Kaufmann eine kurze Andacht halten wird.

Im Anschluss an das Essen sind Interessierte eingeladen, an der Stadtführung "Freudenstadt als soziale Stadt früher und heute" teilzunehmen. Die Führung startet um 13 Uhr vor der Stadtkirche und endet gegen 14 Uhr vor dem Kongresszentrum. Alle Veranstaltungen sind öffentlich, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.