Fair gehandelte Produkte liegen ihnen am Herzen (von links): Kerstin Harzer von der Stadtverwaltung, Kaffeeröster Thomas Rupp, Oberbürgermeister Julian Osswald, Hauptamtsleiterin Christine Kullen, Referent Felix Nickel, Sieglinde Harter vom Café Pause, das zusammen mit dem Café Müller die Fairtrade-Schokolade herstellt, und Brigitte Krebs vom Eine-Welt-Laden, Fotos: Adrian Foto: Schwarzwälder-Bote

Auszeichnung Fairtrade-Stadt wird am 19. Oktober verliehen

Von Gabriele Adrian

Freudenstadt. Stattlich war die Anzahl der Besucher, die sich im ersten Stock des Freudenstädter Rathauses drängten, um die Eröffnung der Wanderausstellung "Discover Fairness" mitzuerleben."Auf eine Entdeckungsreise ganz anderer Art" versprach Oberbürgermeister Julian Osswald die Besucher mitzunehmen und nutzte den Beginn der "fairen Woche" dazu, allen zu danken, die sich unter der Leitung von Hauptamtsleiterin Christine Kullen und der von ihr ins Leben gerufenen Steuerungsgruppe darum bemühen, Freudenstadt zu dem Zertifikat Fair-trade-Stadt zu verhelfen. Das Ziel sei erreicht, die Auszeichnung werde die Stadt am 19. Oktober erhalten, freute sich der OB.

Ursprünglich kam die Idee von der SPD-Fraktion im Gemeinderat, der die Stadträte dann auch einstimmig folgten. "Viele Partner sind mittlerweile im Boot", betonte Osswald und dankte neben Christine Kullen und ihrer Steuerungsgruppe den Einzelhandels- und Gastronomiebetrieben, öffentlichen Einrichtungen, Schulen, Vereinen, dem Eine-Welt-Laden und den Kirchen für ihr Engagement.

Die Besucher ermunterte Osswald, Sorge dafür zu tragen, dass Fairtrade für die Bürger zur festen Konstante wird. Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung für dieses Thema mahnte der OB eindringlich an. Fair gehandelte Lebensmittel wie beispielsweise Zucker, Kaffee, Kakao, Schokolade, Reis, Säfte und Wein gehören zu den Produkten. In Freudenstadt hergestellte Stadt-Schokolade und Kaffee ergänzen das Angebot.

Auch "faire Frühstücke" wurden bereits in Schulen, im Familien-Zentrum und in Heimen veranstaltet. Großen Wert legte Osswald auf die Feststellung, dass Fairtrade keineswegs in Konkurrenz zu der Vermarktung regionaler Produkte stehe, denn Apfelsaft aus Afrika mache nicht wirklich Sinn.

Christine Kullen gab einen Überblick über die erfolgreiche Arbeit. Thomas Rupp vom gleichnamigen Kaffee- und Teehaus präsentierte den Stadtkaffee, selbst geröstet aus Kaffeebohnen aus Kamerun. Schließlich führte Referent Felix Nickel in die Ausstellung "Discover Fairness" ein, die sich mit den oft miserablen Arbeitsbedingungen in asiatischen Bekleidungsfabriken befasst, jenen Werkstätten, die beispielsweise als Zulieferer für die deutsche Bekleidungsindustrie fungieren, die wiederum teure Markenware verkaufen.

Die Ausstellung wurde vom INKOTA-Netzwerk konzipiert, das sich weltweit für humane Arbeitsbedingungen und fairen Handel einsetzt. Musikalisch umrahmt mit flotten Musikbeiträgen wurde die Veranstaltung von Sören Riegert, Tilmann Ruetz und Harry Seidl.

Im Anschluss lud die Stadt zum Empfang ein, bei dem fair gehandelte Produkte probiert werden durften.