Lichterglanz beim Weihnachtsmarkt im vergangenen Jahr. Heuer wird alles wohl etwas anders werden. Foto: Schwark

Bürgeraktion macht sich Gedanken, wie eine Art Hüttenzauber trotz Pandemie gelingen könnte.

Freudenstadt - Gibt es in Freudenstadt in diesem Jahr einen Weihnachtsmarkt? Das ist zwar noch nicht entschieden, doch die Gemeinderatsfraktion der Bürgeraktion hat sich Gedanken gemacht, wie weihnachtlicher Glanz auf dem Marktplatz in Zeiten von Corona gelingen könnte.

Wie Thomas Aurich, Vorsitzender des Vereins Freudenstadt-Marketing auf Anfrage unserer Zeitung sagte, soll in der ersten Vorstandssitzung am 28. September eine Entscheidung fallen, ob und wie ein Weihnachtsmarkt in Freudenstadt stattfinden kann. Der Verein habe einige Pläne in Petto und hoffe, irgendwas hinzukriegen.

Ausdehnung auf den gesamten Marktplatz?

In ihrer jüngsten Fraktionssitzung hat sich auch die Bürgeraktion mit dem Thema Weihnachtsmarkt befasst. Fraktionssprecherin Bärbel Altendorf-Jehle: "Die Lösung könnte in einer Ausdehnung auf den gesamten Marktplatz liegen". Es sei sehr fraglich, ob in diesem Corona-Jahr Weihnachtsmärkte überhaupt stattfinden dürfen, weil diese immer viele Menschen auf einem begrenzten Raum bedeuten. Eine Absage müsse aber nicht gleichbedeutend mit dem Verzicht auf Weihnachtsatmosphäre sein. Gerade Freudenstadt mit seinem einmalig großen Marktplatz könne hierbei punkten, wenn man den Weihnachtsmarkt nicht auf engem Raum auf dem oberen Marktplatz installiere, sondern Weihnachtshütten auf den ganzen Marktplatz verteile.

Das hätte laut Altendorf-Jehle den Vorteil, dass es keine großen Menschenansammlungen wie bei einem "normalen" Weihnachtsmarkt gibt, sondern sich die Besucher auf dem gesamten Marktplatz verteilen. Es handle sich dann einfach um weihnachtliches "Stadtmobiliar" und sei keine Veranstaltung mehr, so die Stadträtin. Zudem könnten dadurch alle Geschäfte rund um den Marktplatz profitieren.

Imbissbuden sollen nicht zum Hauptmerkmal werden

Die Idee sei nicht neu, so die Bürgeraktion in einer Mitteilung. Schon vor Jahren habe sie in einer ihrer Haushaltsreden den Vorschlag gemacht, den ganzen Marktplatz in einen Weihnachtsmarkt zu verwandeln. Das Ganze hätte laut Bürgeraktion auch den Vorteil, dass Geschäfte rund um den Markplatz, die sich für die Aktion bewerben, dann direkt vor ihrem Laden eine weihnachtliche Hütte aufstellen und dadurch wahrscheinlich auch Personal sparen könnten. Die Besucher fänden in der Weihnachtshütte weihnachtliche Geschenke, könnten aber auch das direkt daneben liegende Geschäft gehen, um etwas passendes zu finden.

Schwierig werde es, so die Bürgeraktion in ihrer Fraktionssitzung, mit den Imbissbuden. Die Stadträte gehen davon aus, dass ein Zelt genauso wenig erlaubt wird wie einzelne Stehtische. So müssten Würstchen oder Waffeln wohl aus der Hand gegessen und der Glühwein im Gehen getrunken werden. Das müsste aber auch unter den verstärkten Hygienebestimmungen während der Pandemie möglich sein, meinen die Kommunalpolitiker.

Alleinstellungsmerkmal für die Zukunft?

Für die Bürgeraktion könnte somit auch in der Zeit der Pandemie weihnachtlicher Glanz auf dem Marktplatz entstehen. Es gäbe dann zwar keinen Weihnachtsmarkt im eigentlichen Sinne, aber es wäre ein Kompromiss, der möglicherweise so gut angenommen werde, dass künftig Weihnachten in Freudenstadt immer so aussehen und sich die Stadt damit ein Alleinstellungsmerkmal sichern könnte.