Bereit für den "Winterzauber": Das Waldcafé und dessen Vorplatz wurden festlich herausgeputzt. Foto: Breitenreuter

Seit eineinhalb Monaten bereiten Franz und Claudia Tremmel den "Winterzauber" vor. Krippe mit lebenden Tieren.

Freudenstadt - Franz Tremmel ist ein Bayer aus echtem Schrot und Korn. Was er anpackt, muss Hand und Fuß haben, und so werkelt er seit eineinhalb Monaten an seinem Waldcafé im Teuchelwald, damit am zweiten Weihnachtsfeiertag der "Winterzauber" beginnen kann.

Wer in den vergangenen Wochen dem Waldcafé einen Besuch abgestattet hat, konnte die Verwandlung des Kleinods im Teuchelwald, das 1892 erbaut wurde, bereits beobachten. Ein einladendes Portal mit in Holz geschnitzten Herzen wurde erstellt. Reisig ziert das gesamte Gebäude und die Hütten, die zusätzlich aufgebaut wurden. Der "Winterzauber", so Franz Tremmels Vorsatz "muss was Besonderes werden".

Bereits in den Jahren 2009 und 2010 hatten Franz Tremmel und seine Ehefrau Claudia zur Waldweihnacht eingeladen und einen großen Erfolg gelandet. Rund 15 000 Besucher machten sich in jenen Jahren auf den kurzen Fußweg durch den Wald und genossen die besondere weihnachtliche Atmosphäre inmitten der Natur.

Dass Franz und Claudia Tremmel danach eine Pause einlegten, lag daran, dass das Waldcafé seinerzeit noch ohne Stromanschluss war und die gesamte Elektrizität für die Gastronomie und die Beleuchtung mit Stromaggregaten erzeugt werden musste. Dies verursachte nicht nur einen hohen Aufwand, sondern vor allem auch hohe Kosten. Nachdem das Waldcafé seit gut einem Jahr an das Stromnetz angeschlossen ist und auch ein Anschluss an die Kanalisation besteht, wollen es Franz und Claudia Tremmel in diesem Jahr wieder wagen und haben die Tage vom 25. Dezember bis 6. Januar unter das Motto "Winterzauber" gestellt.

Gemeinsam überlegte sich das Ehepaar, wie man diese weihnachtlichen Wintertage im Teuchelwald gestalten kann. Was dabei herauskam, kann sich sehen lassen. Die ohnehin heimelige Atmosphäre im und um das Waldcafé wurde durch zwei zusätzliche Hütten, die Franz Tremmel vom Handels- und Gewerbeverein erhalten hat, noch verstärkt.

Wer beim "Winterzauber" durch das Portal den Platz vor dem Waldcafé betritt, kommt in eine andere Welt, in der die Uhren etwas langsamer zu gehen scheinen. Bei Kerzenschein und Fackellicht kommt schnell eine besondere Stimmung auf, zumal das historische Gebäude und die Hütten drum herum eine Art kleinen Weihnachtsmarkt mitten im Wald darstellen.

In einer Hütte gibt es knusprige Waffeln, heiße Schokolade und Punsch für die Kinder, in der Hütte daneben kann man Holzschnitzereien bewundern und kaufen oder einen "Hirschkuss" genießen, eine Spezialität aus der bayerischen Heimat von Franz Tremmel. Noch eine Hütte weiter gibt’s Heidelbeerglühwein, Punsch und Würste vom Grill.

Nur ein paar Meter entfernt steht unter einem Stern aus Lichtern eine Krippe mit geschnitzten Holzfiguren. Davor weilen vier Schafe und sorgen für ein lebendiges Bild der Krippe. Im Inneren des Waldcafés warten verschiedene Spezialitäten auf die Gäste. Die Vorbereitung des Spektakels hat Franz Tremmel ganz alleine bewältigt, dabei kam ihm die günstige Witterung im November zugute.

An den Tagen des "Winterzaubers" helfen Freunde und Bekannte der Familie Tremmel zusammen, um die Gäste zu bewirten. "Wir wollen den zahlreichen Urlaubern und auch den Einheimischen in der Weihnachtszeit eine Bereicherung bieten", sagt Claudia Tremmel, die das ganze Jahr über bemüht ist, ihr Waldcafé herauszuputzen. So findet man im Sommer einen prachtvollen Blumenschmuck und jetzt zur Weihnachtszeit viele liebevolle Dekorationen, die die Handschrift von Claudia Tremmel tragen. Der "Winterzauber" ist täglich von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Lediglich an Silvester ist er geschlossen. Jetzt fehlt Franz und Claudia Tremmel nur noch eins: ein wenig Schnee.