Die Organisten Karl Echle (rechts) und Werner Schröder entführten das Publikum in das unsterbliche Wien. Foto: Lorek Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Karl Echle und Werner Schröder entlocken der Orgel Klänge aus dem unsterblichen Wien

Eine wahrhaft heitere Orgel erlebten die zahlreichen Besucher des Konzerts zur Fasnet am Sonntag in der Taborkirche.

Freudenstadt. Kirchenmusikdirektor Karl Echle und Werner Schröder aus Marl präsentierten unter dem Thema "Unsterbliches Wien" Heiteres, Vergnügliches und Ungewöhnliches für Orgel zu vier Füßen und vier Händen. In guter Fasnetstradition ließen die beiden Orgelvirtuosen bereits zum zwölften Mal gemeinsam die Finger über die Manuale der Orgel fliegen und machten heuer Musik aus Österreich hör- und erlebbar. Per Videoübertragung konnten die Zuhörer das beeindruckende Spiel der Hände im Kirchenraum mitverfolgen.

Mit Wolfgang Amadeus Mozarts "Kleiner Nachtmusik" wurden die Zuhörer fröhlich eingestimmt. "Was für ein Auftakt", schwärmte die "Putzfrau" der Taborkirche (Christel Ganz) und närrische Fachfrau, die nicht nur die Gäste begrüßte, sondern auch gekonnt und charmant auf die musikalische Wienreise vorbereitete.

Mit Mozarts "Finale der Jupiter Sinfonie C-Dur KV 551", die die göttliche Vollkommenheit widerspiegeln soll, zeigten die beiden Organisten ein perfektes vierhändiges Zusammenspiel. Claudia Echle sorgte für Wiener-Walzerstimmung mit dem Lied "Ja, so singt man nur in Wien" von Johann Strauss (Sohn) aus der Operette "Indigo und die vierzig Räuber". Wunderschön und gefühlvoll interpretiert und Heimatgefühle weckend, sang Echle mit ihrer hellen Sopranstimme Nico Dostals Heimatlied aus der Operette "Monika" und erntete dafür viel Applaus.

Werner Schröder überzeugte mit seinem Orgelsolo und "Variationen über die österreichische Kaiserhymne", deren Melodie die deutsche Nationalhymne ist. Die knitze "Putzfrau" gab den Zuhörern dazu den passenden geschichtlichen Überblick.

Musikalisches Gewitter beeindruckt Publikum

Ein musikalisches Gewitter ließ Karl Echle eindrucksvoll in seinem Orgelsolo, der Polka von Johann Strauss (Sohn) "Unter Donner und Blitz" ertönen. Für heitere Beschwingtheit und Wiener-Walzer-Seligkeit sorgte der Konzertwalzer "Wiener Blut", den beide Organisten stellenweise auf allen drei Manualen gleichzeitig spielten, ohne sich dabei gegenseitig in die Quere zu kommen.

Auch Michael Vieth, der für die Videoübertragung sorgte, ließ sich vom Wiener Walzer inspirieren und wog das Bild kurzzeitig im Dreivierteltakt. Musikalisch endete das Konzert mit einem Feuerwerk an tempi und Dynamik, der Ouvertüre "Ein Morgen, ein Mittag, ein Abend in Wien" von Franz von Suppé, den Echle und Schröder mit Leichtigkeit vierhändig spielten. Begeisterten Applaus und stehende Ovationen gab es für die Vollblutmusiker, die sich mit dem "Radetzky-Marsch" als Zugabe revanchierten.