Sturmholz, das im Wald liegen bleibt, wird sehr schnell zur Brutstätte für Borkenkäfer. Deshalb ist eine schnelle Aufarbeitung notwendig. Foto: Landratsamt

Umgestürzte Bäume ideale Brutstätten für Borkenkäfer. Forstamt appelliert an Waldbesitzer.

Kreis Freudenstadt - Waldbesitzer sollten in diesen Tagen immer mal wieder ihre Bestände auf umgeworfene Bäume kontrollieren. Denn wenn es wärmer wird, bieten sie ideale Brutstätten für den Borkenkäfer.

Rund 10.000 Festmeter Holz fielen im Kreis Freudenstadt durch die Stürme der vergangenen Wochen an. Das ist laut Kreisforstamt keine beunruhigende Menge. Dennoch dürfen die Stämme nicht im Wald liegenbleiben. Auch so genannte "angeschobene" Bäume müssen entfernt werden, um den Borkenkäfer im Zaum zu halten.

Das Kreisforstamt hat aus diesem Grund die Initiative ergriffen und die Privatwaldbesitzer aufgefordert, ein wachsames Auge auf ihre Waldflächen zu haben und das Holz aufzuarbeiten, bevor die Temperaturen auf über 16 Grad steigen. Denn dann stehen die kleinen Schädlinge Gewehr bei Fuß und können schnell große Schäden anrichten.

Forstdirektor Dieter Zuleger aus Horb hat im östlichen Landkreis einen Schwerpunkt von Sturmwürfen ausgemacht. In den kleinen Privatwaldflächen um Empfingen, Eutingen oder Bildechingen seien etwa 2500 bis 3000 Festmeter Sturmholz angefallen, betont Zuleger. Gerade die Waldbesitzer mit kleinen Flächen kämen nicht allzu oft in ihre Bestände und könnten das Sturmholz auch nicht so schnell aufarbeiten wie in den öffentlichen Waldflächen. Dies sei der Grund, warum man bereits jetzt an die privaten Waldbesitzer appelliere, sich um ihr Sturmholz zu kümmern.

Im vergangenen Jahr habe es sehr wenig Borkenkäfer gegeben, doch ob der Landkreis in diesem Jahr wieder so viel Glück hat, sei ungewiss. Wenn es sehr früh und dann lange Zeit warm werde, könne die Situation ganz anders aussehen, weiß Zuleger. Aus diesem Grund biete das Kreisforstamt den Privatwaldbesitzern auch Hilfe an, falls sie mit der Aufarbeitung ihres Sturmholzes überfordert sind.

Der stellvertretende Leiter des Kreisforstamts, Harald Langeneck, und seine Mitarbeiter sind gerade dabei, das Sturmholz zu erfassen. Es handle sich meist um einzelne Würfe, hat er festgestellt und schätzt die Gesamtmenge im Landkreis derzeit auf etwa 10 000 Festmeter. "Das bringt uns nicht aus der Ruhe", sagt Langeneck. Deshalb laufe man dem Sturmholz nicht hinterher, sondern gehe dem normalen Einschlag nach. Bis der Winter vorbei sei, könne schließlich noch etwas hinzukommen. Die bisherige Menge entspreche einem normalen winterlichen Anfall von Holz. Doch vor dem Ende des Winters solle auch in den öffentlichen Waldflächen das Sturmholz aufgeräumt sein.