Oberbürgermeister Julian Osswald stattete den Inhabern des Spielwarengeschäfts Wagner, Gerlinde und Klaus-Joachim Bühler, einen Besuch ab und informierte sich über die Entwicklung des Einzelhandelsunternehmens. Mit Gudrun Krüper führte er ein konstruktives Gespräch in der Arkadenbuchhandlung, und Carsten Haug erklärte ihm den Drucksprozess (im Uhrzeigersinn). Foto: Stadtverwaltung Foto: Schwarzwälder-Bote

OB Julian Osswald besucht Freudenstädter Einzelhändler / Gespräche sind kritisch und konstruktiv

Freudenstadt. OB auf Stippvisite: Bei verschiedenen Firmenbesuchen machte sich Oberbürgermeister Julian Osswald vor Ort ein Bild über die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen in Freudenstadt.Auf der Agenda: die Firmen Erich Müller GmbH, Werbe Haug, Spiel + Freizeit Wagner und die Arkadenbuchhandlung.

Über die aktuelle Entwicklung und Zukunftspläne am Standort Freudenstadt informierte sich Osswald bei dem Sanitärfachbetrieb Erich Müller. Dabei gab Firmeninhaber Michael Müller auch einen Einblick in laufende und kürzlich abgeschlossene Projekte. So installierte die Firma die kompletten sanitären Anlagen im neuen, 1000 Betten großen, Europapark Hotel "Bell Rock". Aber auch die Hotels im Landkreis sind insgesamt ein wichtiges Standbein des Unternehmens. Der klassische Hausbesitzer macht nach wie vor einen erheblichen Auftragsanteil aus. Mit dem kürzlich erworbenen Prädikat "Seniorenfreundlicher Handwerksbetrieb" hat Müller nun auch noch eine neue Zielgruppe dazugewonnen.

In die bunte Welt der Werbung begab sich Osswald beim Besuch der Firma Werbe Haug. Die Firma Werbe Haug ist ein typisches Beispiel der Hidden-Champions in Freudenstadt. 1967 gründete Jürgen Haug die Firma in der Turnhallenstraße. Sein Sohn Carsten Haug führt heute die Firma mit 30 Mitarbeitern. Mindestens so beeindruckend wie die technischen Möglichkeiten ist der Kundenstamm der Firma. Maschinenbauer, Möbelhersteller, Handelsketten, Medizintechnik, aber auch Automobilhersteller lassen bei Werbe Haug fertigen. So bedruckt Haug beispielsweise die Motorraumabdeckung des Flügeltüren-Mercedes SLS mit dem AMG-Logodekor. Im Übrigen ist auch die Stadt Freudenstadt Kunde bei Werbe Haug: Die Aufkleber für die Kennzeichnung der netten Toilette-Betriebe werden von Werbe-Haug hergestellt.

Gemeinsam mit dem Wirtschaftsbeauftragten der Stadt Freudenstadt, Ralf Heinzelmann, besuchte der OB die Firma "Spiel + Freizeit Wagner". Bereits seit 1895 gibt es das Geschäft, das sich im Laufe der Jahre vom Buchbinder über Reise- und Souvenir-Artikelanbieter zum Spiel- und Freizeitwarenhändler entwickelt hat. Heute bieten die Firmeninhaber Gerlinde und Klaus-Joachim Bühler mit ihrenn sechs Mitarbeitern auf knapp 400 Quadratmetern alles rund um Spiel und Freizeit an. Das Sortiment umfasst zu zwei Dritteln Spielwaren, den Rest bildet die Technikabteilung mit Modell-Eisenbahn, Flugzeugtechnik und RC-Fahrzeugen.

Die Firma Spielwaren-Wagner habe sich trotz der nicht optimalen Gebäudestruktur dafür entschieden, den Standort beizubehalten. "Dies bringt zwar einen erhöhten Personalaufwand mit sich, letztlich ist es aber auch ein Bekenntnis zur Innenstadt", sagt Bühler, der auch im Vorstandsteam des HGV mitarbeitet.

Zu einem kritisch konstruktiven Gespräch trafen sich Osswald und Heinzelmann mit Gudrun Krüper, Inhaberin der Arkadenbuchhandlung. "Die Einzelhändler sind für unsere Stadt das Salz in der Suppe", so Osswald. Mit ihrer Arkadenbuchhandlung hat Inhaberin Gudrun Krüper eine der begehrtesten Plätze am Freudenstädter Marktplatz – und dennoch macht auch vor ihr die große Konkurrenz aus dem Internet nicht halt. Das sei bemerkenswert, so Osswald, denn Bücher sind preisgebunden und kosten daher im örtlichen Handel genau dasselbe wie im Internet, es sei denn, die Kunden kaufen die Bücher dort gebraucht. Um dem entgegenzuwirken, ist die Arkandenbuchhandlung auch online gut aufgestellt: "Die, die Überleben, sind die, die sich engagieren und neue Wege gehen. Auch bei mir kann man deshalb schon lange Bücher online bestellen", sagt Küpper. Große Einigkeit bestand in der Gesprächsrunde darüber, dass nur alle Beteiligten gemeinsam die Stadt und den Handel vorwärtsbringen können. Krüper wünscht sich ein greifbares Image, das Bürger, Gäste, Gastronomie, Handel und Wirtschaft gleichermaßen eint.