An der Ecke Notzeitweg und Gottlieb-Daimler-Straße werden derzeit Mietwohnungen gebaut. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Beteiligung an Kreisprojekt / Steuerung in "Sonnenhalde" soll geprüft werden

Die Fraktionen der Bürgeraktion (BA) und der SPD hatten in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Freudenstadt Anträge zum sozialen Mietwohnungsbau gestellt. Handfestes kam nicht dabei heraus. Die Verwaltung versprach, zu prüfen.

Freudenstadt. Die BA hatte beantragt, dass eine Wohnbaugesellschaft gegründet oder eine solche Gesellschaft mit städtischer Beteiligung initiiert werden solle. Oberbürgermeister Julian Osswald sagte daraufhin, dass eine städtische Wohnbaugesellschaft geprüft worden sei. Dies sei aber nicht wirklich vorteilhaft. Bei einem Wohnungsbestand von 142 Mietwohnnungen sei eine eigene Wohnbaugesellschaft weder wirtschaftlich noch verwaltungstechnisch "darstellbar".

Zudem verwies Osswald auf das Projekt an der Gottlieb-Daimler-Straße. Dort will die Stadt ein neues Gebäude für 20 Jahre mieten und die Wohnungen an Personen mit unterem Einkommen vermieten.

Stattdessen solle geprüft werden, ob eine Beteiligung an der Kreisbau sinnvoll ist. Zumal dort ein Generationenwechsel in der Führungsspitze anstehe, so Osswald. Bei einer Gegenstimme folgte der Rat diesem Vorschlag.

Investoren, die in neuen Baugebieten wie der Sonnenhalde Mehrfamilienhäuser errichten wollen, bekommen nur dann Grundstücke von der Stadt, wenn sie sich verpflichten, dass es auf einem Drittel der Flächen sozialen Mietwohnungsbau gibt, lautete die Forderung der SPD-Fraktion. Beispiele dafür gebe es in Courbevoie und in Hamburg, sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Eberhard Haug. Seine Fraktionskollegin Anita Zirtz äußerte die Sorge, dass es am Ende nur Familienhäuser im Baugebiet Sonnhalde gebe. Mietwohnungsbau sei zurzeit nicht lukrativ. Im Kohlstätter Hardt habe die Stadt ein Grundstück dafür vorgehalten, aber es gebe bislang keine Interessenten, sagte Osswald. Mittlerweile gebe es aber auch im Kohlstätter Hardt Mietwohnungen, aber zuerst seien die Eigentumswohnungen und -häuser weggegangen. Bei der Umsetzung des Neubaugebiets Sonnenhalde sollen mögliche Steuerungsmechanismen zur Schaffung von sozialem Mietwohnungsbau untersucht und aufgearbeitet werden, lautete der Beschlussvorschlag der Verwaltung, dem die Gemeinderäte bei einer Enthaltung folgten.