Ein Präsenztermin mit Führung über das Gelände des Campus Schwarzwald soll der digitalen Konferenz folgen, wenn es die Umstände wieder zulassen. Foto: Büro Esken Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: SPD-Bundestagsabgeordnete Saskia Esken in Videokonferenz zum Campus Schwarzwald und seinen Schwerpunkten

Der Campus Schwarzwald in Freudenstadt ist ein erfolgreiches Beispiel für die Potenziale einer universitären Ausbildung vor Ort: Hier können Studenten ihre Ausbildung im Feld der Digitalisierung im Maschinenbau vertiefen.

Freudenstadt. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Saskia Esken bekam bei einem virtuellen Besuch Einblicke in die Struktur und Ambitionen der noch jungen Initiative, die in enger Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart, der Hochschule Pforzheim sowie der Akademie an der Hochschule Pforzheim Masterstudiengänge anbietet. Über den virtuellen Besuch informiert das Büro der Abgeordneten in einer Pressemitteilung.

Geschäftsführer Stefan Bogenrieder zeigte auf, wie es gelingen kann, im ländlichen Raum Fachkräfte auszubilden und zu halten. Landrat Klaus Michael Rückert schilderte aus Verwaltungssicht, wie die Kooperation mit regionalen Unternehmen zustande kam.

Die Unternehmer im Landkreis, die den Impuls für diese Initiative gegeben haben, setzen mit dieser Idee auf die gezielte Ausbildung und Weiterbildung des eigenen Personals. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Esken war voll des Lobes für die Verantwortlichen: "Für die Ausbildung von Fachpersonal für unsere Region ist der Campus Schwarzwald ein Paradebeispiel." Viviana Weschenmoser, SPD-Kreisvorsitzende und Mitglied des Kreistags, betonte, dass den Sozialdemokraten im Kreis besonders daran gelegen sei, junge Experten in der Region auszubilden und zu halten. Schnelles Internet, attraktive Wohnmöglichkeiten und gute Verkehrsanbindungen wären dafür unabdingbar.

Digitalisierung und wissenschaftlicher Fortschritt sind die Kernelemente, die der Campus Schwarzwald anstrebt. Durch die aktive Rolle der Industrie und der Wirtschaft ist im Kreis Freudenstadt ein zukunftsträchtiges Format entstanden, das sich im steten Ausbau befindet, heißt es in der Mitteilung weiter. "Für die Region ist es eine großartige Initiative, die aus der Wirtschaft kommt", erinnerte Rückert. "Die Unternehmen haben auch den größten Teil der Finanzierung übernommen. Die Stadt Freudenstadt sowie der Landkreis stellen jeweils zu 50 Prozent die Räumlichkeiten."

Der erste Schwerpunkt ist die universitäre Lehre im Maschinenbau-Masterstudium. Diese wird in Kooperation mit der Universität Stuttgart umgesetzt. Zweiter Schwerpunkt ist die Verbindung zu den Unternehmen, der Universität und der Fraunhofer Gesellschaft. Hier wird im Rahmen von Projekten unternehmensnahe Forschung am Campus Freudenstadt betrieben. Darüber hinaus wird als dritter Punkt, in Kooperation mit der Hochschule Pforzheim, der berufsbegleitende Master-Studiengang "Smart Systems Engineer" angeboten. Hier spielen die Themen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Management am Campus eine zentrale Rolle. Mit dem vierten Schwerpunkt unterstützt der Campus Schwarzwald Start-Ups und Ausgründungen mit Räumlichkeiten, Infrastruktur und dem Campus-Innovationsnetzwerk. Mit zwei Zukunftstechnologien sticht der Campus laut der Pressemitteilung besonders hervor: Zum einen mit der 5G-Technologie und zum anderen mit der Wasserstofftechnik. In einer eigens eingerichteten 5G-Testhalle können die Partnerfirmen unter Realbedingungen die Vernetzung ihrer Maschinen über die neue Mobilfunktechnologie testen. Hierbei kommt es, so Bogenrieder, nicht nur auf die Datenmenge und die Geschwindigkeit an, wie Daten versendet werden können, sondern vor allem auf die geringe Latenz, also den Zeitraum zwischen einer Aktion und dem Eintreten einer Reaktion. "Der Ansatz, Wissenschaft und Forschung mit der Wirtschaft und den Studierenden zusammenzubringen, ist genau richtig. Besonders wertvolle Impulse können von der Einbindung von jungen Unternehmen, von innovativen Start-Ups ausgehen. Den Schwerpunkt auf die industrierelevante 5G-Technik zu setzen, ist ein sehr wichtiger und natürlich auch ein spannender Ansatz", so Esken.

IT-Sicherheit spielttragende Rolle

Auch spielen IT-Sicherheit und OT-Security (Operational Technology-Security) eine tragende Rolle bei den Projekten des Campus. Esken erklärte dazu: "Es ist sehr wertvoll, dass die OT-Security im Fokus ist". Denn IT-Sicherheit bestehe nicht nur aus dem Verhindern von Datenklau, sondern vor allem darin, zu verhindern, das Produktionen gehackt werden. Je vernetzter die Maschinen seien, desto ausgefeilter müsse das Sicherheitssystem sein, um die Produktion nicht zu gefährden.

"Eine zweite Zukunftstechnologie bei uns wird das Thema Wasserstoff sein", erläuterte Bogenrieder. "Das umfasst die Produktionsprozesse in der Brennstoffzellentechnologie ebenso wie die Herstellung von sogenanntem ›grünen Wasserstoff‹."