Die "cappella vocale" präsentierte ihre Beiträge höchst konzentriert. Foto: Adrian Foto: Schwarzwälder-Bote

Freudenstadt eine Station des "musikalischen Staffellaufs" im Jahr der Kirchenmusik / Motette uraufgeführt

Von Gabriele Adrian

 

Freudenstadt. Unter dem Motto "366 + 1 – Kirche klingt" wurde in der Freudenstädter Stadtkirche ein Konzert veranstaltet, das im Jahr der Kirchenmusik zu einem "musikalischernStaffellauf" von Kirche zu Kirche in ganz Deutschland zählte.Am 1. Januar startete das Projekt in Augsburg, am 39. Tag war das Freudenstädter Konzert an der Reihe. Am 31. Dezember endet der "Staffellauf" in Zwickau. Mit auf der Reise ist eine große Chronik, die jeder aufführenden Gemeinde eine Seite widmet und am Jahresende die Vielfalt der Kirchenmusik in Deutschland dokumentieren soll.

Im Konzert in Freudenstadt erklangen Werke von Andrea Gabrieli, Claudio Monteverdi, Heinrich Schütz (alle dem Frühbarock zugerechnet) sowie von Komponisten der Moderne wie Aaron Copland, Burghard Schloemann und Volkmar Fritsche. Letzterer war sogar in Freudenstadt anwesend, wurde doch seine eigens für diesen Anlass komponierte und der "cappella vocale" gewidmete Motette "Sollt' ich meinem Gott nicht singen?" uraufgeführt.

Mitwirkende waren 15 Sänger der "cappella vocale" Freudenstadt, zwölf Bläser des Bezirksbläserchors des evangelischen Jugendwerks Freudenstadt, Anette Knierin (Violoncello) und Ulrich Weissert an der Orgel. Die Gesamtleitung hatte Bezirkskantor Jörg Michael Sander.

Eindrucksvoll und höchst konzentriert präsentierten die Sänger und Musiker ihre Beiträge, die mit Werken des Frühbarocks begannen, mit moderner Musik im Mittelteil ungewohnte Töne anschlugen und innig und hingebungsvoll mit einer Bach-Motette endeten. Das gesamte Programm war unter das Wochenlied der evangelischen Kirche "Sollt' ich meinem Gott nicht singen?" gestellt. Das Gotteslob dominierte somit alle Themen.

Die Motette von Volkmar Fritsche erklang im vierstimmigen Chor, begleitet von der Orgel. Von der Orgelempore, wohin Chor und Organist mit ihrem Dirigenten gewechselt hatten, ertönte die eher schwierige Musik. Die Sopranstimmen des Chors übernahmen die musikalische Führung.

Wieder im Altarraum war dann eine Choralfantasie zum Hauptthema von Burghard Schloemann angesagt, bei der alle Beteiligten zusammen musizierten und auch die Gemeinde in die Gesänge einbezogen wurde. Ein schönes Werk, das die Zuhörer dankbar aufnahmen. Den krönenden Abschluss bildete das "Lobe den Herren" von Johann Sebastian Bach, voll Liebe und Hingabe gesungen und mit einem verdienten Applaus des Publikums bedacht. Ein interessanter und ungewöhnlicher Konzertabend nahm so sein Ende.